Es ist Südtiroler Blumenkohlzeit. Unsere Zwei stammen aus dem Unterland. Aus Leifers. Sie sind schön weiß und fest. Unsere Rheumatiker sollten um das Gemüse einen Bogen machen. Wegen der Purinsäure. Purinsäure ist Harnsäure. Aber, bitte verbieten Sie jetzt unseren Bauern nicht, am Feldrand zu pinkeln. Wir wissen schon, wie leicht Sie dazu neigen, Anderen etwas zu verbieten. Die Harnsäure ist auch so schon im Kohl. Die einzigen Krämpfe, die wir Südtiroler sonst noch zu befürchten hätten, sind aber die in unseren Händen. Beim Geld zählen und beim Klauen. Diese Krämpfe haben aber mit Purinsäure wenig zu tun. Vom Blumenkohl nehmen wir Alles. Ich hatte mal einen Lehrmeisterin der Gemeinschaftsverpflegung, Spitz war sein Schimpfname. Der hat das Grüne und das Feste einfach durch den Fleischwolf gelassen. Damals waren Kutter in der kleinsten Ausführung, nur als Tischkutter bekannt. Die haben wir nur für Kräuter und Fleisch eingesetzt. Gut – manchmal auch zum Mayonnaise schlagen. Heute haben wir das feiner. Wir können das entweder in feine Scheiben, Streifen oder Stücke schneiden. Natürlich können wir das auch in den Hauskutter geben. Das geht schneller. Den Topf befüllen wir wie ein Stew. Unten rein legen wir die Kartoffeln in Scheiben. Darauf die Blumenkohlröschen und darauf unsere bereits mit Salz und Pfeffer gewürzten Hackfleischnocken. Gewürzt haben wir mit etwas Salz und Muskat. Wir geben in etwa, einen halben Liter Wasser dazu, mit dem wir auch gleich die Gewürze verteilen. Die Feinabstimmung machen wir zuletzt. Wer noch Bratwurst oder grüne Bratwurst (das ist Hackepeter im Darm) hat, kann auch davon Stücken dazu geben als Ersatz für die Hackfleischnocken. Wir dämpfen zuerst. Also schicken wir den Topf mit passendem Deckel auf Stufe Sechs an. Wenn es kocht, drehen wir zurück auf Stufe Drei oder Zwei. Auf der Uhr geben wir zwanzig Minuten ein. Mit dem Signal ist ist Essen fertig. Sie dürfen sich den Schweiß abwischen nach der Schwerstarbeit. Nicht, dass Sie Ihr Essen versalzen. Der Blumenkohl samt Fleisch kann serviert werden. Die restliche Flüssigkeit binden wir mit Kartoffelflocken. So haben wir zusammen mit den Kartoffelstücken, feinste Stampfkartoffeln. Denen können wir etwas Selleriekraut, Liebstöckel, Schnittlauch, Petersilie, Pfeffer und gute Butter zusetzen. Der Rest dürfte auch so schon schmecken.
