Karinka und Freunde

Letztendlich sind ihre Produkte auch für deren Eigenversorgung vorgesehen. Und wenn die Gruppe groß genug ist, stehen kaum Verkaufsabsichten im Vordergrund. Die Genossen lernen sehr schnell, nur Überschüsse sind verkäuflich.

Darios Frau Leda kommt. In der Zeit seiner Abwesenheit, hat sich Leda auch bisweilen Vergnügungen hin gegeben. Eine Vergnügung ist Petr. Gut gewachsen und nicht dumm. Er hat Geld. Und das hat Leda beeindruckt. Petr ist Tierarzt. Er ist auch oft bei der Genossenschaft von Slavo. Seine Tiere von der Genossenschaft hat er sicher auch untersucht. Die kennt er. Auch die Alm von Slavo. Petr will gleich die neuen Tiere untersuchen. Er hat einen Koffer voller Utensilien mit. Slavo lädt ihn gleich zum Essen ein. Petr lässt sich nicht zwei mal bitten. Er riecht das frische Brot von Tim. Die hausgemachte Butter überzeugt ihn.

„Euch kann ich sicher dauerhaft helfen. Ich würde am liebsten hier bei euch wohnen.“

Das Angebot kam selbst Slavo zu überraschend.

„Wohnst du nicht mehr in deiner Villa?“

„Die hat jetzt ein Deutscher gekauft.“

„Du hast die verkauft?“

„Nein. Das war unser altes Genossenschaftseigentum. Ich durfte dort mietfrei wohnen.“

„Du arbeitest wohl nicht mehr für die Genossenschaft?“

„Doch. Aber nicht mehr in Festanstellung.“

„Was würdest du zu einer Festanstellung bei uns sagen?“

Petr scheint wie gelähmt. Er kann es nicht fassen.

„Was ist mit deiner Frau?“, setzt Slavo nach.

„Sie hat bei mir und in der Genossenschaft im Labor gearbeitet. Mit der Auflösung ist sie in einen anderen Betrieb gegangen. Wir leben zur Zeit nicht zusammen.“

„Willst du das ändern?“

„Gerne.“

„Ruf sie an. Wir haben eine Lösung für euch.“

Petr kann es nicht fassen. Er ruft gleich an.

„Reich werdet ihr bei uns vorerst nicht. Dafür haben wir freie Unterkunft, freies Essen und Prämien.“

„Den Aufbau würden wir schon gern mit gestalten.“

Das Team scheint vollzählig. Sie sind jetzt fast dreißig Mitglieder. Die Arbeit wartet. Auf Jeden.

Die Dorfgenossenschaft hat ein Schwein spendiert. Zum Grillen. Es hatte ein zu kleines Herz. Die Mast hätte das Tier nicht überlebt. Zum Glück kann die Almgenossenschaft das Tier gleich verarbeiten. Tim und Nico können das.

Auf der Alm ist das noch möglich. Im Dorf wird von der Genossenschaft schon ein Schlachthaus gefordert. Slavo weiß, in ein paar Wochen kommen die Beamten auch zu ihm. Er bezweifelt aber die Durchsetzbarkeit. Die Almwirte machen einfach, was sie wollen. Die komplett zu kontrollieren, wird den paar Beamten nicht gelingen. Denkt er sich. Er zweifelt auch an deren festen Willen. Trotzdem ist er sich sicher, der Absatz ihrer Produkte muss neu überdacht werden.. Mit den Normen versuchen die Beamten, nicht das Gesündeste, sondern das Deutsche zu verkaufen.

Gelika, Karinka und Freunde

Zu Essen haben sie genug. Die Bauern der Gegend als auch die Genossenschaft, bieten den jungen Menschen genug. Zumal sie nicht gerade arm sind. Das hat sich sehr schnell herum gesprochen. Teilweise haben sich auch die Eltern ihre Kinder angemeldet. Die Gruppe scheint den Inlandtourismus wirklich zu beleben. Die Einwohner des Ortes werden zusehends kooperativer mit Slavo und Gelika. Slavo galt ihnen früher schon als Vorbild. In der Genossenschaft Slavos wurde eine Vollversammlung verlangt. Slavo und Gelika sind eingeladen. Es geht um Weiderechte und Zusammenarbeit. Etela soll teilnehmen. Sie gilt aus Vorsitzende ihrer Genossenschaft. Goran wird dabei sein.

Neue Jungtiere treffen ein. Mit jeder Lieferung Gorans. Die Ställe und Weiden füllen sich. Zwei Kälber sind wieder dabei. Slavo muss jetzt einen Hirten ausbilden. Nico hat sich gemeldet.

„Dann ist ja die Milch in den richtigen Händen“, lacht Slavo.

Tim macht sich in der Küche nützlich. Er experimentiert schon an Fertigprodukten. Die Kollegen werden damit beköstigt. Sie sollen ihre Meinung abgeben. Es wird rege abgestimmt, was man in zukünftige Sortimente aufnimmt. Auf dem Markt im Ort soll Alles getestet werden.

Arbeitscover für Kalinka, Gelika und Freunde

Motoristi werden das Bild kennen. Ich habe das auf dem Rollepass aufgenommen. Zu markant wollte ich es nicht haben. Mit dem Bild verknüpfe ich auch ein paar Aussagen der Erzählung. Natürlich werde ich noch Cover vom Garda mit einlegen. Zumal sich die Hauptakteure am Ende dort treffen.

Gelika – jetzt bei Amazon

Wie meine Leser bemerken, habe ich jetzt endlich mal Werbung für mein Gastgeberland eingegeben – Südtirol. Damit möchte ich mich natürlich bei meinen Gastgebern bedanken. Sie bezahlen für das gedruckte Teil bei Amazon, so um die 12 Euro. 208 Seiten Liebe, Abenteuer, Betrug usw.. Das Glück lassen wir nicht zu kurz kommen. Der Titel ist nicht so erotisch wie der erste Teil – Karinka. In diesem Teil treffen sich Alle am Ende aber wieder zu Hause. Ihr Projekt einer Alm nimmt jetzt Fahrt auf.

Im dritten Teil müssen die Freunde als Genossenschaft umziehen. Die Hotels nehmen wieder ihren normalen Betrieb auf. Das Erotikportal wird jetzt auf der Alm eingerichtet. Es gibt also wieder etwas Lüsternes zu lesen. Die Erlöse des Erotikportals werden von Allen als Anfangs- und Stützungsfinanzierung gewählt.

Bleiben Sie mir treu. Nur KhBeyer bringt realistische, aufregende Literatur aus dem Gastronomiegewerbe:-))

Cover für Gelika

Ich habe mich jetzt entschieden, das Cover des Dreiteilers von meinen Gardabildern zu nehmen. Ich hatte ja bereits Karinka mit einem Gardacover versehen. Was liegt also näher, die anderen zwei Teile, dem Karinkacover anzupassen.

Ich denke, das wird Ihnen gefallen so.

Leblos im Schnalser Stausee

Am See ist Alles erledigt und Toni fährt mit dem Motorrad in Richtung Kurzras. An den Gasthöfen hält er an und befragt die Besucher der Stammtische und die Wirtsleute.

In einem großen Hotel in Kurzras geht Toni an die Rezeption. Dort trägt er sein Anliegen vor. Der Manager, ein italienischer Landsmann, empfängt ihn.

Bei der Befragung stellt sich heraus, einige Mitarbeiter sind abkömmlich. Silvio, der Manager, findet das aber normal in seinem Betrieb. Toni verlangt die Liste der Mitarbeiter, die fehlen. Silvio lässt sie ihm zusammen stellen.

Eine Sekretärin mit einem Kurzen Schwarzen bekleidet, bringt ihm die Liste. Sie läuft wie auf einem Laufsteg. Silvio lächelt sie an. Toni denkt sich seinen Teil.

Toni studiert die Liste gleich vor Ort. Vielleicht entdeckt er Anhaltspunkte. Die Sekretärin schmiert noch etwas um den Schreibtisch und macht einladende, bewusst ungeschickte Bewegungen.

“Darf ich noch Etwas bringen?”

Silvio fragt umgehend, ob Toni einen Kaffee oder Tee möchte.

“Einen doppelten Macciato bitte.”

Auf der Liste sind einige Gastarbeiter eingetragen. Ungarn, Polen, Slowaken und, man staune, Italiener aus Kalabrien. Toni muss die Daten mitnehmen und mit den Papieren bei Marco vergleichen.

Auf dem Weg zurück spürt Toni mit dem Motorrad, die Außenseite ist oberhalb der Viadukte, ziemlich gefährlich. Der Abgrund hinter der kurzen Mauer am Straßenaußenrand, kurz vor Juval, scheint hundert Meter tief zu sein. Ein nachlässiger Fahrer im Gegenverkehr, der üblicherweise die Kurve, Spur übergreifend – ausholend anfährt, kann dort für einen kostenlosen Flugunterricht sorgen. Ein Linienbus im Gegenverkehr reicht für einen Freiflug. Es gilt, vorhandene Spiegel gut zu beobachten. Bei Regen, der dort nicht selten ist, kann das ziemlich problematisch sein.

Unten angekommen, herrscht schon wieder Stau. Und das schon vor Naturns. Zu dieser Tageszeit. Toni schüttelt den Kopf. Er wird bei Naturns abbiegen. Vielleicht fährt er durch die Apfelplantagen. Mit dem Motorrad geht das bei achtsamer Fahrt.

Nach Naturns ist von dem Stau nichts mehr zu sehen. Toni vermutet einen Unfall im Tunnel.

Kaum ist er in Meran angekommen, trifft er auch Marco. Marco ist schon vor ihm aufgebrochen. Die gefundenen Sachen geben sie der Spurensicherung. Im Büro überlegen sich die Zwei, wie sie weiter vorgehen.

Heute ist erst einmal Feierabend. Toni fragt Marco, ob er nicht mal mit seiner Veronika auf die Hütte kommen möchte. Matteo, der Sohn, würde sich garantiert darüber freuen. “Immer in der Stadt. Das ist kein Auskommen.”

“Höchstens am Wochenende”, ist die trockene Antwort Marcos. “Unter der Woche hat Veronika einfach zu viel zu tun.”

“Arbeitet sie noch bei der Gewerkschaft?”

“Ja, sicher. Es gibt viel Arbeit bei ihnen, weil die höher liegenden Betriebe schon die Saison beendet haben.”

Marco nimmt sich seine Notizen mit und fährt nach Hause.

Monika wartet schon. Sie war bei ihren Eltern.

“Diese Woche haben wir viel zu tun. Papa ist krank.”

“Wünsch ihm Gute Besserung von mir. Hast du gleich etwas zu Essen mitgebracht?”

Toni bemerkt zwei große gegrillte Koteletts, eingepackt in Alufolie.

Monika hat ihm ein Bier mitgebracht. Toni trinkt selten Bier und nur wirklich süßen Wein. Das saure Zeug schmeckt ihm nicht. Egal, unter welchem Pseudonamen das verkauft wird. Trocken, extra trocken oder furztrocken. Monika ahnte das. Sie hat Marsala und Vino Santo ein getan. Toni gratuliert ihr zu dieser Wahl. Bei Bier bevorzugt Toni alkoholfreies. Zum Glück bieten das jetzt auch Südtiroler Brauereien.

Monika ist zufrieden mit ihrem Mann. Der säuft nicht. Und kochen kann der auch noch. Da würde eigentlich nur Eins fehlen. Ausgerechnet das, kann er auch. Ein glücklicher Griff.

Nach dem Abendessen schauen sich die Zwei die Notizen an, die Toni gemacht hat. Monika denkt, das Opfer ist ein Saisonarbeiter. Toni denkt das Gleiche. Es gibt, bis auf drei Bergsteiger, keine Vermisstenanzeigen. Die Bergsteiger werden im Ortlergebiet vermisst. Seit zwei Tagen fliegt die Bergrettung regelmäßig Streife. Bisher gibt es keine Funde.

Das Wetter heute ist sehr ruhig. Die Abendsonne zeigt sich nur mit einem gelbroten Rand hinter den Bergen.

Marco ruft noch einmal an. “Morgen bekommen wir schon die Daten. Gute Nacht.”

Am Morgen fahren die Zwei zur Arbeit. Moni in die Boxerhütte und Toni nach Meran. Für den Weg zur Boxerhütte nutzt Monika neuerdings ein Quad. Ein Elektroquad. Toni hört sie gar nicht bei ihrer Abfahrt. Er nimmt sich vor, in den kommenden Tagen das Teil mal zu probieren. Es sieht recht wuchtig aus.

Das Laub auf der Straße in die Töll ist noch etwas feucht. Toni fährt wie auf Eiern. Er nimmt sich vor, unten in Rabland einen Garagenplatz für sein Motorrad zu suchen. So kann er mit der Seilbahn fahren. Mit dem Auto nach Meran zu fahren, kostet einfach zu viel Zeit. Das Gleiche gilt auch für die Bahn oder gar für das Fahrrad. Ein Elektroquad gänge vielleicht. Nur, mit dem stünde er auch im Stau. Und ob dafür die Batterie reicht? Das bezweifelt Toni zu Recht. ‘Das Motorrad ist und bleibt das Beste’, denkt er sich.

Kaum ist er im Büro, kommt schon eine Kollegin und bringt die Daten der Proben. Das Opfer ist tatsächlich ein Saisonarbeiter. Er heißt Soltan und ist ein Ungar. Den Papieren nach, arbeitet er schon viele Jahre in Südtirol. In Dorf Tirol, in Schenna und in Meran. Toni steht ein hartes Programm bevor.

Zuerst geht er auf das Arbeitsamt, um zu erfahren, wo Soltan überall gearbeitet hat. Die einzelnen Betriebe müssen abgeklappert werden. Vielleicht gibt es Zeugen und Aussagen.

Gelika im Oberen Inntal

Das Fest dauert etwas länger als erwartet. Jetzt ist Gelika müde. Sie hat zu viel getrunken. Slavo nutzt seinen Trick, um Gelika munter zu halten. Er setzt sich auf den schönen Po von Gelika und massiert sie.

„Ich gehe duschen. Du auch?“

Die Einladung muss Gelika nicht zwei Mal aussprechen. Slavo stürzt nahezu zur Dusche.

Am Morgen stehen die Zwei mit dem Gong von Hannes auf. Hannes hat sich für dieses Wecken entschieden. Er möchte Alle zusammen beim Frühstück haben. Ivan ist auch da. Mit ihm fährt Goran eine Lieferrunde durchs Pustertal. Zuerst wollen sie aber gemeinsam nach Innsbruck.

Slavo wird verabschiedet wie ein Familienmitglied. Waltraut weint. Als würde sie Gelika nie wieder sehen. Gelika tröstet sie.

„Ich komme regelmäßig wieder. Du bist auch auf der Hütte eingeladen.“

Hannes verspricht, sich darum zu kümmern.

Slavo bittet Goran, bis Innsbruck bei ihm mit zu fahren. Gelika möchte das auch. Auf der Fahrt reden sie über ihr Projekt. Goran hatte ja bereits seine Hilfe versprochen. Den Transport der benötigten Dinge übernimmt er. Auch den Viehtransport, falls notwendig. Slavo wollte gern mit Jungtieren anfangen. Die gewöhnen sich schneller an die neue Umgebung. Goran hat sich zu Hause schon gekümmert. Alles ist abgesprochen.

„Wir, Hannes, Waltraut und ich, schenken dir alle Jungtiere.“

Slavo dreht fast durch. Goran muss beim Lenken helfen.

„Durch die Mautbrücke müssen wir trotzdem.“

Die Drei müssen lachen. Die Carabinieri wedeln schon ganz aufgeregt mit ihren Einweisungszeichen.

„Konntest du uns das nicht eher sagen“, entschuldigt sich Slavo. „Ich hätte beinahe den Carabinieri überfahren.“

„Weiter Oben ist das gefährlicher.“

Im Innsbrucker Lager legt Goran eine Kiste Wein dazu.

„Der Roller gehört jetzt Gelika und dir. Damit kannst du zu Gelika in die Hütte fahren.“

Gelika freut sich Sie muss das Auto nicht extra heraus holen. Slavo freut sich auch. Er kann während der Umladung, eine Runde damit fahren.

Er Lastwagen ist fast voll. Slavo hat fast dreißig Container geladen. In Imst ist der nächste Stopp.

Der Abschied ist herzlich. Goran sagt, er muss mit Ivan ins Pustertal. Ladungen wären verschwunden. Er will das prüfen.

In Imst wird der halbe Lastwagen geleert. In der Zeit gehen die Zwei ins Einkaufcenter. Nicht einkaufen. Einen Kaffee trinken. Dazu ein Stück Torte. Und schon ist die Zeit um.

Der kommende Ort ist Landeck. Gelikas Herz schlägt bereits lebhafter. Slavo hat das bemerkt. Gelika redet wie ein Tonband. Ohne Pause. Slavo selbst, ist auch neugierig geworden. Goran hat ihm nur die Koordinaten und Namen gegeben. Gelika soll bei Etela anrufen, wenn er nach Serfaus abbiegt. In Landeck bekommt Slavo den Lastwagen wieder gut gefüllt. Das dauert. Beide gehen durch die Stadt. Gelika ist begeistert von dem Ort. Obwohl dort reichlich Trubel herrscht. Sie fahren etwas zurück zur Autobahnauffahrt.

„Jetzt wird es dunkel“, sagt Slavo.

Sie fahren durch den nicht endenden Tunnel. Es geht stellenweise im Schritttempo vorwärts. Die Luft ist schlecht.

Kaum haben sie den Tunnel verlassen, werden sie rasch vom Folgeverkehr überholt.

„Die haben es Alle eilig. Warum?“, fragt Gelika.

Tatsächlich macht sich nach dem Tunnel eine Hektik bemerkbar. Zum Glück stehen reichlich Gendarmen im Gebüsch und auf versteckten freien Plätzen. Das dämpft die Gaspedale erheblich. Trotzdem kommt es immer wieder zu Staus. Einzelne Raser werden heraus dirigiert. Dabei stellt sich ein Gendarm auf die Straße und hält den ganzen Verkehr auf. Die Raser leiden also nicht allein.

„Normal werden die gestoppt. Der Busgeldbescheid wird zu ihnen nach Hause geschickt.“

„Warum halten die Gendarmen die Sünder jetzt so an?“

„Weil die Raser zu Hause nicht zahlen. So können sie gleich Kasse machen.“

„Das ist gut. Das wirkt“

Bei der Abbiegung nach Serfaus, halten die Zwei an. Hier ist eine Tankstelle mit Imbiss. Gelika ruft an. Slavo holt ihnen einen kleinen Imbiss. Kaffee. Toast mit Speck und Käse. Auf ihrer Rundfahrt hat Slavo alle Mahlzeiten gekauft. Er wollte nicht kochen unterwegs. Das macht er, wenn er allein ist. Gelika soll sich wohl fühlen.

„Gelika? Bist du es?“, fragt Etela. „Wo seid ihr?“

„Unten an der Tankstelle.“

„Fahrt durch den Ort.Wir winken auf der Straße, wenn wir Euch sehen.“

„Können wir dort mit Slavos Lastwagen halten?“

„Wir haben genug Parkfläche für Busse.“

Gelika – Hochzeitsfeier

„Wir haben drei Stunden des schönen Augenblicks. Leider nicht mehr.“

„Mehr brauche ich nicht, wenn du bei mir bist.“

„Lassen wir den Rest hier oder nehmen wir ihn mit?“

„Ich halte ihn, während du fährst.“

Die Rückfahrt geht ziemlich schnell. Slavo verstaut sein Moped wieder auf seinem Lastwagen. Die Zwei fahren jetzt nach Verona. Etwas außerhalb befindet sich das Gewerbezentrum.

„Bis hier her muss ich in aller Regel fahren. Manchmal Geben sie mir noch eine Zwischenladung, die mich bis Modena führt. In der Zeit packen sie die neuen Container.“

Gelika staunt.

„Und die fährst du nach Österreich?“

„Genau. Wir fahren jetzt zu Hannes. Das ist eine Zwischenstation. Wir verlassen kurz die Autobahn. Das haben wir zusammen so abgesprochen mit Goran.“

„Und dann?“

„Dann fahren wir zusammen nach Österreich und meine Rücktour fertig.“

Nach fünf Stunden sind sie bereits bei Waltraut und Hannes. Die warten sehnsüchtig auf das Brautpaar. Mit dem Pfarrer. Der soll die Zwei segnen. Südtiroler Tradition. Slavo nimmt das gern an. Gelika auch. Bei Hannes werden sie übernachten. Kaum betreten sie das Haus, beginnt eine kleine Kapelle mit herrlicher Südtiroler Volksmusik. Angelika singt.

„Das ist eine Überraschung, die wir die erwartet hätten.“, gesteht Slavo. Es soll noch mehr Überraschungen geben. Goran kommt mit einem Blumenstrauß für Gelika. Gelika bleibt der Atem weg.

„Morgen fahrt ihr gegen Mittag nach Innsbruck. Von dort nach Landeck. Und dann wartet die nächste Überraschung auf dich. Etela. Die werdet ihr in Serfaus besuchen.“

Gelika weint vor Freude. Endlich kann sie ihre beste Freundin besuchen. Nach so langer Zeit.

„Ihr werdet staunen, was Etela aufgebaut hat in Serfaus“, fügt er hinzu und zwinkert.

Slavo und Gelika ahnen nichts.

Die Feier wird benutzt, um den Zweien eine echte Hochzeitsfeier mit Freunden zu bieten. Gelika freut sich, welche gefunden zu haben. Nach dem Verlust ihrer Heimat. Ihr Zusammensein auf der Alm war leider viel zu kurz.

Das Hochzeitszimmer hat Waltraut hergerichtet. Traditionell. Gelika stört sich etwas am Kreuz über‘m Bett.

„Der lernt jetzt noch Etwas“, scherzt Slavo.

„Bist du dir da sicher?“

Die Zwei müssen lachen.

Hannes schlägt Unten die Glocke. Traditionell. Das Essen ist fertig.

„Erst Bumbum und dann Essen oder umgedreht“, fragt Slavo – Gelika.

„Zuerst das Essen. Dann ein kleiner Spaziergang. Dann Bumbum.“

„Dein Wunsch ist mir ein Befehl.“

„Du hast doch sicher auch Hunger, mein Casanova.“

Slavo kann sich nicht zurück halten. Er tastet sich etwas an die weichen Stellen von Gelika. Dabei schließt er die Augen.

“Du Charmeur“, flüstert Gelika.

„Hitzestau“, lacht Slavo.

Waltraut serviert ein Schulternahtl. Vom Kalb. Das Stübele duftet danach. Kerzen brennen auf der Tafel. Üppig. Im Kerzenleuchter. Der Tisch ist fein gerichtet. Mit Servietten und allem Drum und Dran. Bestecke aus Silber. Feines italienisches Porzellan.

Info zu Gelika

Gelika wird in dieser Woche mit etwas Verspätung fertig. Sie wird sich mit den anderen Frauen in Serfaus treffen. Von da an, wieder zu ihrer Arbeit auf dem Reschen zurück kehren. Slavo und sie werden ihr Geld zusammen haben (teilweise auch von Etela und ihren Freunden und Freundinnen). Beide werden ihre Alm nebst den Tieren in der Slowakei fertig stellen. Das Buch bekommt in etwa zwischen 200 und 220 Seiten. PT12 – A5. Der Dritte Teil davon handelt dann auf der Alm. Einige Frauen und Männer vom ersten Teil werden mit zu den Zweien auf Slavos Alm ziehen. Auch Karinka. Goran, der Fuhrunternehmer wird sich beteiligen. Auch am Verkauf der Produkte. Die Genossenschaft von Etela/Karinka und ihren Kollegen wird dann der Betreiber der Bio – Alm.

Ich hoffe, das „Happy End“ wird Ihnen gefallen. Ich suche schon ein Arbeitscover samt Titel für den Dritten Teil.

Natürlich wird das auch wieder zusammen in einem Band erscheinen. Den Titel muss ich noch finden. Den drucke ich in 10Pt – A5.

Ich denke, die Handlung und das Thema ist recht zeitgemäß. Sie werden viel Spaß und Freude beim Lesen haben. Lange Weile kommt keine auf.

Gelika am Garda

„Aber nicht auf Massenreisen“, sagt Slavo.

„Und das sieht um diese Zeit schon danach aus.“

„Bestimmte Urlauber brechen sehr zeitig auf.“

„Die, mit den gelben Nummern?“

„Das sind Holländer.“

„Die Nummern hier, sehen aber anders aus.“

„Franzosen.“

„Alle wollen nach Italien.“

„Die, mit Geld. Die anderen schmoren zu Hause.“

„Das Tal ist aber recht dunkel hier.“

„Die Sonne muss erst über den Berg kommen. Gegen Zehn wird es heller.“

„Aber da Unten ist es ziemlich hell.“

„Da wollen wir hin. Das ist Affi.“

„Die Burgen und Schlösser in den Bergen gefallen mir.“

„Damit hast du auch fast Alles gesehen.“

Die Müdigkeit hat Gelika überrascht. Sie ist eingeschlafen. Wahrscheinlich hat sie mehr Sehenswürdigkeiten erwartet. Ihr Wunsch ging nicht in Erfüllung. Die Kulisse wird ziemlich eintönig.

Slavo achtet schon lange nicht mehr auf die Kulisse. Ihn interessiert eher, was die Kollegen im Funk sagen.

„In Trento steht die erste Kontrolle. Wir müssen dort anhalten.“

Gelika hört kaum hin. Sie schlummert.

Slavo muss zum Flughafen. Dort wird seine Fracht umgehangen. Im Gewerbegebiet. Genau hier ist auch eine Kontrolle. Slavo zeigt wieder die Telefone. Beide werden gescannt.

„Sind die gültig?“, fragt der Beamte.

„Wenn sie es nicht wissen. Ich weiß es nicht.“

Der Beamte nimmt die Telefone mit. Nach zehn Minuten ist er wieder da.

„Haben sie Alles?“

„Ist in Ordnung.“

Sicher klingt dem seine Aussage auch nicht. Die Vorgaben verändern sich stündlich. Je nachdem, wie viel Konkurrenz unterwegs ist. Und, was die geladen haben. Die Kollegen reden von organisiertem Diebstahl. Beschlagnahmung nennt sich das heute. Dagegen war das Mittelalter eine Blütezeit. Gelika ist wieder wach.

„Zum Schlafen kommt man hier schon mal nicht.“

„Keine Angst. Ich habe ein lauschiges Plätzchen für uns.“

Auf den Papieren von dem neuen Container steht: Damenunterwäsche. Gelika muss lachen.

„Wo soll das hin?“

„Nach Affi. Dort ruhen wir etwas.“

Die Zeit hat Slavo gut gewählt. Mittagszeit.

„Vorher müssen wir nach Rovereto. Dort kommen noch zwei Container dazu.“

Rovereto wirkt etwas heller. Die Sonne zeigt sich schon. Avio gefällt Gelika besonders.

„Ein schöner Ort. Hier kann man es aushalten.“

„Hier gibt es reichlich Industrie.“

Slavo will damit sagen, die Wohnungen hier sind knapp und teuer.

„Die Spekulanten hier fahren die größten Autos.“

Beide müssen lachen bei der Bemerkung.

„Zum Glück, brauchen wir das nicht“, singt Gelika und faltet die Hände dabei.

In Rovereto geht die Beladung recht schnell. Gelika geht inzwischen einen Kaffee trinken. Sie nimmt Slavo einen großen Becher mit. Auch ein riesengroßes Panino. Das ist fast vierzig Zentimeter lang. Der Verkäufer hat ihr angeboten, es zu teilen. Gelika hat abgelehnt und seine überraschten Blicke geerntet.

„Passen sie in der Drehtür auf. Sie bleiben hängen mit dem Brot“, ruft er ihr in Italienisch hinterher. In der Tür begreift Gelika, was er meint. Sie verliert eine Salamischeibe dabei. Der Verlust ist kaum spürbar. So reichlich ist das Brot belegt.

Slavo ist fertig. Er wartet auf Gelika. Mit der Hupe gibt er ein Zeichen. Auf dem Parkplatz stehen hunderte Lastwagen. Schätzt Gelika. Sie hätte sich fast verlaufen.

„In Affi haben wir etwas länger Pause“, sagt Slavo. Er weiß das nicht genau. Er schätzt das nur.

In Affi angekommen, wird Gelika von einem Rieseneinkaufszentrum überrascht.

„Für was ist das?“, fragt sie Slavo.

„Zum Einkaufen. Unser Lagerraum ist weiter Hinten.“

„Ist das nicht ein bisschen groß für den Einkauf von Wurst und Semmeln?“

„Grandomanie“, antwortet Slavo und lacht. Er lacht laut. Seine Kollegen schauen zu ihm.

„Willst du dort mal spazieren gehen?“

„Das ist ganz sicher kein Spaziergang.“

„Die Kollegen kaufen oft für ihre Kinder dort ein. Das dauert einen halben Tag. Komisch. Die Zeit rechnet Keiner.“

„Und das Geld?“

Die Zwei sind sich einig. In so Etwas, werden sie nie einkaufen.

„Das ist der Spielplatz für Irre“, sagt Slavo.

Aber die Massen scheinen sie davon zu überzeugen – es gibt genug davon.

„Warum treten Irre immer in großen Gruppen auf?“, fragt Gelika. Sie muss lachen.

„Wir sind einfach keine Menschenmassen gewohnt“, antwortet Slavo.

„An so Etwas kann ich mich nicht gewöhnen.“

Slavo küsst Gelika. Um sie zu beruhigen. Irgendwie fühlt sie sich bedrängt hier. In die Enge getrieben.

„Wir fahren so schnell wie möglich.“

Bei Slavo haben sie nur zwei kleinere Container rein gestellt. Wieder Textilien.

Einen Gang zu einem Imbiss, vermeiden die Zwei hier. Überall Menschenschlangen, Geschrei, Gedränge.

„Gesund ist das sicher nicht hier.“

Slavo muss lachen bei Gelikas Bemerkung.

„Wir fahren jetzt einen winzigen Umweg.“

Tatsächlich biegt Slavo auf eine Umgehungsstraße ab. Peschiera del Garda liest Gelika.

„Hier kommt unser Plätzchen.“

Slavo steigt in seinen Laderaum und lässt die Rampe herunter. Gelika schaut in den Spiegel. Sie sitzt noch Vorne. Sie trau ihren Augen kaum. Slavo steht mit einem Roller neben ihrem Beifahrerfenster.

„Ausflug“, ruft er und hält Gelika einen Helm hin.

„Du hast einen Scooter gekauft?“

„Der ist von Goran. Eine Prämie.“

„Das habt ihr mir verschwiegen?“

„Goran wollte dich mit dem Roller zur Hochzeitsreise überraschen.“

„Das ist ihm gelungen.“

„Wir fahren kurz ans Wasser.“

Gelika weint vor Freude, als sie den See sieht. Slavo küsst ihr die Tränen ab.

„Der Helm passt“, sagt er zu Gelika.

Die Zwei fahren ans Wasser. Gelika bleibt der Mund offen stehen. Im Scooter hatte Slavo das Geschenk von Hannes versteckt. Prosecco. Er lässt den Korken knallen und füllt den spritzigen Saft in zwei Trinkbecher.