Fleischknödel

Fleischknödel

Wie sie sicher in den Beiträgen spüren, sind Knödel die beste Methode, teure Lebensmittel zu sparen. Die werden mit preiswerten Lebensmitteln gestreckt. Bisher liegt das in den Händen der Industrie und dem Handel. Die verkaufen Ihnen aber das gestreckte Lebensmittel zu dem Preis, den das teure Produkt kostet. Und das, trotzdem der Handel und auch die Industrie, massiv an Lohnkosten sparen. Dabei wäre das an sich nicht notwendig. Kosten werden komplett abgesetzt. Sprich, für diese Beträge werden keine Steuern bezahlt. Dazu kommt, die Unternehmen erhalten noch Stützungen in Form von Zuschüssen. Und genau diese Zuschüsse als auch die Löhne haben Sie mit Ihren Steuern bezahlt. Vergessen Sie nicht den Kauf Ihrer Produkte durch Sie selbst. Wie üblich, reden wir vom Raub des Mehrwertes.

Ihre Aufgabe ist, den Betrag für die Diebe so klein wie möglich zu halten. Drei Nutten pro stinkfaulen Abgeordneten, müssten eigentlich reichen; oder?

Das Fleisch für die Knödel wählen Sie selbst. Alle Sorten sind geeignet. Der Knödelteig an sich, neigt etwas am Mangel an Bindung. Mit rohem Fleisch aus dem Mixer oder Kutter können Sie das etwas beeinflussen. Fleischfasern binden sehr gut. Das liegt am tierischen Eiweiß. Sie kennen das von Pasteten. Pasteten sind Ihr Aufschnitt in Form von Brühwurst. Fleisch und Ei zusammen, sind gut geeignet zum Binden.

Wir geben die übliche Knödelmischung in den Mixer mit etwa drei Eiern je Kilo Masse. Brühe ist bei dieser Zusammensetzung nicht nötig. Das übliche Wurzelgemüse schon. Fleisch können wir jetzt als Hackfleisch oder in dünn geschnittenen Scheiben zugeben. Bereits gegartes Fleisch hat keine Bindefähigkeit mehr. In dem Fall, müssen wir ein oder zwei Eier je Kilo mehr geben.

Wenn Sie das Fleisch in etwas größeren Stücken genießen möchten, geben Sie es einfach später in den Mixer. Ich würde das mit Geflügel probieren. Empfehlen kann ich Ihnen das nicht.

Würzen Sie diese Flüssigkeit bitte nach Ihrem Geschmack. Die ganze Palette steht Ihnen offen.

Einen hausschlachtenen Geschmack bei Schweinefleisch zum Beispiel, erzeugen Sie mit Zwiebel, Majoran, Pfeffer, Salz und Kümmel. Einen Wildgeschmack mit Piment, Lorbeer, Rotwein, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker.

Einige mögen Wacholder.

Sobald sich die gewohnte homogene Flüssigkeit gebildet hat, geben wir die zu unserem Knödelbrot.

Fleischknödel können Sie dämpfen und abgedeckt im Grill herstellen. Im Grill haben Sie die Möglichkeit, diesen Knödel noch zu gratinieren.

Leseprobe Der Saisonkoch-Winter-2

Heute steht Alfred vor dem Hoteleingang. Ich frage ihn, ob er heute Gepäckträger ist. Er lacht. “Bisweilen würde mir das gut tun; die Bewegung, meine ich.”

“Im Gasthof meiner Eltern habe ich das getan.”

“Und; hat es sich gelohnt?”

“Bei dem Besatzervolk nicht.”

“Und bei den Anderen?”

“Da schon. Es waren sehr viel bekannte Künstler dabei. Die waren aber mitunter in ihrem Freizeitverhalten sehr anstrengend für mich.”

“Das glaub ich sofort. Trinken wir noch einen Verlängerten?”

“Gerne. Ich hab zwei Stück selbstgebackenen Kuchen mit. Eins können wir fressen.”

“Den haste für Joana mitgebracht, oder?”

“Ja.”

“Die Joana braucht den mehr als ich.”

Dabei greift er sich auf seine Taille.

“Mit Fressen mein’ste sicher, dass er gut geworden ist.”

“Aber sicher!”

“Ich nehme eine Ecke. Scheiße; der ist gut! Back den mal für mich morgen!”

“Dafür brauch ich Topfen. Den muss Marco da haben.”

“Wenn nicht, hol ich den selbst.”

“Na dann. Bis morgen.”

“Gute Nacht!”

Joana ist schon auf dem Zimmer und wartet auf mich. “Wollen wir fahren?”

“Wie wird morgen das Wetter?”

Wir schauen schnell nach und müssen feststellen, dass Niederschläge angekündigt sind. Also, bleiben wir da. Joana freut sich auf den Kuchen und wundert sich nicht, weil er etwas angeknabbert ist. “Das war Alfred, oder?”

Wir schauen noch zwei Filme, von denen ich, einen nicht ganz schaffe.

Tag 40

Jetzt könnte ich sagen, der Mittwoch beginnt wie jeder andere Tag mit einem Kaffee und etwas Süßem. Heute ist das leider nicht so. Wir werden durch Polizeigeräusche vor und im Hotel geweckt. Im Flur unserer Zimmer ist ein Mordsspektakel. Ein Zimmer wird geöffnet und zwei Personen abgeführt. Alfred steht im Bademantel da. Er ist nicht mal dazu gekommen, sich anzuziehen. Auf der Uhr ist es halb Vier. Eigentlich könnte man sich jetzt umdrehen und weiter schlafen. Das ist nicht möglich. Es bleibt laut im Haus. Verhaftet werden zwei westdeutsche Hotelgäste. Sie haben sich während der Abwesenheit der Zimmerbewohner, deren Schlüssel an der Rezeption gestohlen und die Zimmer geplündert. Wahrscheinlich waren die Zwei schon am Packen.

Ich koche uns den Kaffee, weil Joana eh gegen Fünf nach Unten geht. Sie weiß dann sicher mehr. Joana erzählte gestern schon von komischen, verdeckten Anschuldigungen. Einige Hotelgäste hätten ihr gesagt, bei ihnen würden Sachen fehlen. Allgemein wird das sofort den Zimmermädchen unterstellt. Vor allem, den ausländischen. Da auf den Zimmern sehr selten eine einheimische Kraft arbeitet, ist damit die gesamte Zimmermädchenbelegschaft gemeint. Ich möchte jetzt nicht in irgendeine Ausländer- oder Rassenmeinung verfallen. Trotzdem möchte feststellen, wir wurden in Deutschland ausnahmslos von Deutschen und in Österreich, von Österreichern beschissen und beklaut. Ausländer bin ich in beiden Nationen als DDR – Bürger. Wenn wir den Westbesatzern etwas wegnehmen auf DDR – Gebiet, ist es eh unser Eigentum. In dem Fall, reden wir von einer Rückgabe. Ich frage mich eh seit geraumer Zeit, warum ausgerechnet BRD Touristen, Rabatte bekommen. Eigentlich gehört denen die doppelte Hotelrechnung unterbreitet. Sozusagen, als gesplittete Reparation für vergangene und aktuelle Raubzüge. Dabei dürfen wir auch die Entschädigungen für vergangene und aktuelle Massenmorde nicht vergessen.

Am Wochenende schauen wir mal zu Karinka ins Stübele

Werner kommt beim Sekt trinken zum Thema. Er bedankt sich mit ganz lieben Worten bei Jarosch und Karinka.

“Du hast mich wieder zum Leben erweckt”, sagt er ihr. Dabei hält er drei Zweihunderter in der Hand.

“Das ist dein Lohn. Gut so?”

Karinka antwortet nicht. Er legt noch einen drauf.

“Danke. Ich bin nur sprachlos.”

Jarosch gibt er auch sechs Hundert.

“Bei deiner Kur habe ich überlegt, ob ich nicht die Straßenseite wechsle.”

“Ja nicht”, ruft Lea. “Du warst spitze heute.”

Karinka möchte Duschen.

“Ich muss noch zu Clara heute.”

“Ich komme mit”, sagt Jarosch.

Die Rute schlägt beim Gehen an seine Oberschenkel. Klatschend. Lea wird wieder scharf bei dem Geräusch.

Aber Jarosch muss gehen. Die nimmt Werners Flöte in den Mund. Es funktioniert.

Karinka wäscht Jaroschs Penis unter der Dusche.

“Der ist schön”, sagt sie zu Jarosch.

“Willst du ihn haben?”

“Jetzt nicht. Ich muss noch arbeiten.”

“Ich auch. Ich helfe dir. Clara und Hubertus werden sicher schwimmen in der Bar.”

Sie gehen nach dem Duschen in die Bar. Der Andrang hat erheblich nachgelassen. Karinka räumt ihr Geld um. Das will sie sicher haben.

Clara schaut Karinka an.

“Du siehst gut aus.”

“Danke.”

“War der Besuch erfolgreich?”

“Das kann man behaupten. Danke.”

“Das freut mich.”

“Wann machen wir den Schluss heute?”

“Ich schätze, in einer Stunde.”

“Wo ist den Etela?”

“Hinten, im Separee. Du kannst den Gästen mal ein paar Canapes bringen.”

Karinka bringt die Canapes ins Separee. Etela sitzt an der Stirnseite der Sitzgarnitur. Bei ihr sitzen drei Gäste. Zwei Herren und eine Dame. Die Dame benimmt sich wie die Sekretärin der Herren. Sie sitzt genau zwischen den Herren. Wenn sie raus muss, ist sie immer gezwungen, über einen der Herren zu steigen. Offensichtlich ist das so erwünscht. Sie scheint extra leicht bekleidet dafür. Etela wirkt etwas abgelenkt. Sie hilft gerade der Sekretärin heraus. Dabei legt sie die Hände an ihre Hüften. Die scheint Nichts zu spüren. Karinka sieht Etela sofort. Die Sekretärin bemerkt sie auch.

“Oh. Zu Essen”, sagt sie. Es klingt geheuchelt und etwas betrunken. Die Herren schauen sich untereinander an.

“Ah. Die Ablösung kommt”, sagt Einer zum Anderen.

“Nein. Canapes”, antwortet Karinka. Etela muss lachen. Sie hört sich schon eine geraume Zeit die Gespräche der zwei Herren an.

“Wollen sie noch Etwas zu trinken?”

“Nein danke.”

Etela geht zusammen mit Karinka.

“Die wollen ihre Sekretärin zusammen nehmen.”

“Das gibt Morgen viel Arbeit auf deren Zimmer.”

“Das könnte sein. Die wollen spät aufbrechen.”