Pfingsten kommt

die Touristen kommen und die Gastgeber werden wieder krank. Alle werden angesteckt. Danke!

Wir möchten uns wieder bei den Touristen bedanken, die ihre Mittouristen und ihre Gastgeber mit allen möglichen Krankheiten anstecken.

Ich möchte jetzt nicht über den wirtschaftlichen Schaden reden. Denn die Arbeiter in der Gastronomie haben meist auch Angehörige und Familien. Hotels sind keine Krankenhäuser und Kurkliniken.

Giro – 180523

Bei der Rückkehr von der Giro gestern, befand ich mich in einem reinen Chaos auf der Vinschger Staatsstraße in Richtung Meran. Offensichtlich werden die rollenden Multimediakäfige immer größer; deren Lenker dümmer und der Platz enger. Kein Wunder, wenn aus 6m² , plötzlich 12m² pro Fahrzeug werden.

Bei uns im Ort soll jetzt wahrscheinlich eine Einbahnstraßenregelung erfolgen. Für die lieben Radfahrer, zu denen ich jetzt auch gehören muss. Das, mit dem Wandern, funktioniert mit dem Metall am Schienbein nicht. Also, eiern wir mit dem Rad rum. Im Nahverkehr. Als Diät- und Fitnessübung.

Es gibt einen gewaltigen Fehler bei der Organisation des Treibens. Die Einfahrtstraße wird gebaut. Sperrscheibe. Die einzige Ausfahrt ist Ampel-geregelt. Ich warte an der Ampel, glatte zehn Minuten auf Grün. Was wird die Folge sein? Die Ampel verlagert den Stau dahin, wo ihn die Anwohner eigentlich nicht haben sollen oder wollen. In ihr Wohngebiet. Jetzt weiß ich nicht, ob unser Verkehr noch von einem Westdeutschen geplant wird. Die haben von Verkehr so viel Ahnung wie Kühe vom Schlittschuhfahren. Wie wir wissen, stehen deren Bürger das halbe – wache Leben im Stau. Denen ist Auto verkaufen lieber als den Verkehr organisieren. Ich will jetzt nicht von Turnhallen, Strommasten, Flughäfen und Bahnhöfen anfangen. Die sind zu blöd und zu überheblich, um Verkehr, zeitnah und volksfreundlich zu organisieren. Die jetten mit Privatjets umher und lassen den Proleten im Stau verzweifeln und verrecken. Freiheit nennen die das. Freiheit der absoluten Blödheit. Wer Garmisch kennt, weiß, dass die von Verkehr nichts verstehen.

Von der Umfahrung oder Unterführung will ich jetzt nicht anfangen. Das ist auch schweineteuer. Und wenn dort ein Lastwagen einen, in sein Handy verliebten Deppen beim Filme anschauen oder im Chat erwischt, ist der Tunnel zu. Unsere zwei Tunnels in Richtung Forst zeigen das.

Bei Fußgängern und Radfahrern ist das etwas anders. Die kann man unterführen. Und deren Unterführungen sind erheblich preiswerter. Die Betonteile lassen sich sogar wirtschaftlich vorfertigen. Das Einlassen in eine Straße ist praktisch, in zwei-drei Tagen möglich. Wenn man die Arbeiter und Firmen bezahlt. Dann gibt es auch kaum Unterbrechungen. Ich sage das in der Kenntnis der am Straßenrand verlegten Infrastruktur. Und wenn es unten drunter nicht geht, geht es eben oben drüber. Selbst das lässt sich preiswert mit Beton und Stahl realisieren. Sagt ein Koch. Und der hat das in weit über 50 Ländern gesehen. Es funktioniert. Wenn man will. Sogar preiswert.

Wenn ich aber einen ohnehin fälligen Stau (Feiertage usw.) auch noch auf die Seitenstraßen in die Wohngebiete und Plantagen verlege, dann darf Unsereiner von grobem Mismanagement reden. Also, von falscher Organisation. Eine Bahn macht das nicht fit. Die ist zuständig für den Nahverkehr.

Ich lebe jetzt weit über 20 Jahre hier in Südtirol. Und ich stehe tatsächlich die gesamte Zeit im Stau hier. Ohne irgendeine Verbesserung. Im Gegenteil. Der Transit? Nicht weg von der Straße. Im Gegenteil. Der kommt jetzt aus Ländern, die von alpinen Verkehr so wenig Ahnung haben wie Schweine vom Melken. Dabei ist deren Sortierung recht einfach zu managen. Da von Umweltschutz zu schwafeln und uns den Besuch der Berge zu verbieten, ist schon der Gipfel. Entweder werden die Einheimischen abhauen von hier oder sie werden tot gefahren.

Ich sage nur ein Beispiel. Es gibt Städte und Gegenden, die lassen in ihren Ort/Raum nur so viele Menschen/Besucher, wie deren Parkgaragen/-platzangebot zulässt. Alle anderen warten vor dem Ort/Bereich. Gleiches kann man auf Straßen usw. ebenfalls realisieren. Billig. Mit Licht und Ampeln. A la Seiser Alm. Dort wird das nicht wegen Überfüllung getan. Sondern wegen Kassa:-))

Sozialismus ist das Umdenken von Kassa zu Allgemeinwohl. Ist das wirklich so schwer?

Angesichts der hohen Zahl an tödlichen Areitsunfällen hier in Italien…

…erlaube ich mir, einen Artikel von Sascha zu spiegeln. Es betrifft Arbeitsunfälle und deren Vermeidbarkeit. Von mir wurde oft der geteilte Dienst in der Gastronomie kritisiert. Zumal er da nicht nötig wäre. Selbst in Verkaufsstellen ist er nicht nötig. Das wäre auch der erste Weg, der heimischen Natur etwas Gutes zu tun. Ich rede auch von Menschen. Von Menschenachtung. Christlich gesagt: Von der Achtung der Schöpfung. Damit bekommen wir auch bewiesen, wie weit wir in Wirklichkeit von beiden Ideolgien entfernt sind.

Gerhard Tietze: Über die Vermeidbarkeit von Krankheiten und Unfällen

In einer Broschüre des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes der (FDGB) von 1963 kommt der Ökonom Dr. Tietze zu folgender Erkenntnis. Er schrieb: „Der Mensch ist als Beherrscher von Natur und Gesellschaft unter bestimmten Voraussetzungen – d.h. bei richtigen Schlußfolgerungen aus der wissenschaftlichen Krankheits- und Unfallgefahrenforschung und in Abhängigkeit vom Einfluß der Produktionsverhältnisse sowie vom Stand der Produktivkräfte – in der Lage, Krankheiten und Unfälle zu vermeiden.“ [1] Es versteht sich von selbst, daß diese Feststellung sich nicht auf den Kapitalismus bezieht. Denn im Kapitalismus herrschen heute – wie eh und je – Menschenverachtung, Ausbeutung, klerikales Dunkelmännertum, Geld- und Eroberungsgier und Militarismus. Davon konnten wir uns in den letzten Jahrzehnten überzeugen. Doch wer in der DDR geboren wurde und aufwuchs, der hat auch schon ganz andere Verhältnisse kennengelernt. Dort konnten die Werktätigen zum ersten Mal in ihrer Geschichte ihre natürliche und gesellschaftliche Umwelt bewußt selbst gestalten.

Wir reden hier nicht von hohler Schwätzerei. In Meisterschulen war das ein Prüfungsschwerpunkt. Eine “Drei, Vier oder Fünf” in diesem Fach, hat die gesamte Prüfungsnote um einen Punkt nach Unten gezogen.

Das Prinzip der Vermeidbarkeit von Krankheiten und Unfällen

von Gerhard Tietze

Der Marxismus-Leninismus lehrt, daß der Mensch nicht die Schöpfung eines überirdischen Wesens, sondern ein Produkt der Natur und der Gesellschaft ist. Daraus folgt, daß Krank­heiten und Unfälle, von denen der Mensch betroffen wird, ebenfalls nicht auf überirdische Fügungen, sondern auf kon­krete Einwirkungen aus der Umwelt der Menschen, aus Natur und Gesellschaft, zurückzuführen sind. Der Kampf gegen Krankheiten und gegen Unfälle muß demzufolge auf das Erforschen der objektiven Ursachen dieser Erscheinungen, auf die Erforschung der natürlichen und gesellschaftlichen Umweltbedingungen des Menschen gerichtet sein.

Der Erkenntnisprozeß

Im Unterschied zu allen anderen Lebewesen ist der Mensch in der Lage, zu denken und in die Geheimnisse der Natur einzudringen. Er paßt sich der Natur nicht schlechthin an, sondern wirkt durch sein Bewußtsein auf die Natur zurück und gestaltet sie. Diese allgemeine Tatsache ist auch für den Kampf gegen Krankheiten und Unfälle wesentlich. Der Mensch ist prinzipiell in der Lage, die Ursachen von Krank­heiten und Unfällen zu erkennen und zu beseitigen; davon zeugen unter anderem die Fortschritte der Menschheit auf dem Gebiet der Medizin und der Technik.

Gesellschaftliche Bedingungen

Die umgestaltende Kraft der Menschen hängt jedoch in entscheidendem Maße vom Charakter der jeweiligen Gesell­schaftsordnung ab. In besonders hohem Maße ist der Kampf gegen Krankheiten und Unfälle als ein gesellschaftliches Problem zu betrachten.

  • Sozialismus: Auch im Sozialismus bleibt der Kampf gegen Krankheiten und Unfälle nicht auf die Erforschung der Naturgesetze be­schränkt, sondern gleichzeitig werden die Einflüsse der Ge­sellschaft auf das Krankheits- und Unfallgeschehen analy­siert. Dabei ist grundsätzlich festzustellen, daß unter sozia­listischen Produktionsverhältnissen in gesellschaftlicher Be­ziehung alle objektiven Voraussetzungen zur Vermeidung von Krankheiten und Unfällen bestehen. Insbesondere werden der Anwendung von Wissenschaft und Technik im Dienste des Menschen keinerlei gesellschaftliche Beschränkungen auf­erlegt; die aus der Erforschung der Natur gewonnenen Er­kenntnisse können entsprechend dem Stand der Produktiv­kräfte zum Nutzen des Menschen angewandt werden.

Der Kampf gegen Krankheiten und Unfälle erfordert so­mit die Anwendung wissenschaftlicher Methoden, um die natürlichen und gesellschaftlichen Einflüsse auf das Krank­heits- und Unfallgeschehen erkennen zu lassen.


DAS SOZIALISTISCHE PRINZIP

Dem sozia­listischen Prinzip der Vermeidbarkeit von Krankheiten und Unfällen liegen dabei folgende Erkenntnisse zugrunde:

Die Erkenntnisse des dialektischen Materialismus über die
a) Erkennbarkeit der Welt, d.h. die Erkennbarkeit von Natur und Gesellschaft;
b) Einheit von Mensch und Umwelt in ihrer natur­wissenschaftlichen Begründung durch die Lehre Pawlows über die höhere Nerventätigkeit.

Auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Krankheits- und Unfallgefahrenforschung werden unter sozialistischen Produktionsverhältnissen unmittelbar alle Maßnahmen zur Vermeidung von Krankheiten und Unfällen abgeleitet.


Welche Bedeutung hat die Unfallgefahrenforschung?

Es zeigt sich, daß verschiedene Ursachenketten zu einem gemeinsamen Ausgangspunkt hinführen, z.B. der mangel­haften Tätigkeit des Meisters. Im Ergebnis der mangelhaften Arbeitsweise der Leitungskader (Meister, Produktionsleiter usw.) konnte es auch zu den festgestellten technischen Män­geln kommen. Bei einer diesbezüglichen prospektiven Unfall­gefahrenforschung wären sie bereits vor dem Arbeitsunfall erkannt worden. Also nicht die subjektiven Faktoren in den Vordergrund rücken, weil mit der Beseitigung der technischen Mängel die subjektiven Handlungen niemals zum Unfall führen. Daher wird man die Verhütungsmaßnahmen zunächst auf die Beseitigung der technischen Mängel orientieren. Je­doch dürfen die subjektiven Handlungen nicht völlig unbe­rücksichtigt bleiben, weil die Feststellung undisziplinierten Verhaltens, mangelhafter Aufsicht usw. bei ihrem Fort­bestehen in anderem Zusammenhang wiederum im Unfall­geschehen eine Rolle spielen können. … Mao­Tse-tung beschreibt diesen Vorgang wie folgt:

„Wenn die Menschen bestrebt sind, Erfolge in der Arbeit zu erzielen, das heißt, erwartete Ergebnisse zu erhalten, so haben sie unbedingt ihre Ideen in Übereinstimmung mit den Gesetz­mäßigkeiten der Außenwelt zu bringen, anderenfalls erleiden sie in der Praxis eine Niederlage.“ [93]

Das setzt jedoch die Anwendung einer wissenschaftlichen Krankheits- und Unfallgefahrenforschung voraus, die durch das gründliche, ständige Überprüfen bestimmter Vorstellun­gen über das Krankheits- und Unfallgeschehen nicht bei oberflächlichen Ermittlungen stehenbleibt, sondern zum Wesen der Sache vordringt, um zu richtigen Schlußfolgerun­gen zu kommen, die in Übereinstimmung mit der objektiven Realität stehen. …


Beispiel aus der Praxis

Eine solche Ursachenforschung kann aber nicht auf tele­fonischem Wege durchgeführt werden, sondern erfordert stets die Untersuchung am Unfallort. Wie formal in vielen Fällen z.B. Unfalluntersuchungen durchgeführt und Unfallanzeigen ausgefüllt werden, ergaben Untersuchungen im VEB (K) Möbel- und Sägewerke Biesenthal. Bei der Durchsicht der etwa 50 Unfallanzeigen der Jahre 1958 und 1959 ergab sich, daß bis auf einen Fall niemals technisch-organisatorische Maßnahmen vorgesehen wurden; entweder wurde nur „lau­fende Belehrung“ als Maßnahme angegeben oder sogar kühn, behauptet: „Maßnahme entfällt!“ Eine Unfallanzeige, auf der nicht gründliche technisch-organisatorische Maßnahmen zur Verhütung gleicher oder ähnlicher Unfälle angegeben sind, zeigt, daß eine sehr oberflächliche und für die Praxis wert­lose Untersuchung des Arbeitsunfalls vorlag.
Auf eine diesbezügliche Frage entgegnete die Sachbearbei­terin im Lohnbüro, bei der die Unfallanzeigen aufbewahrt werden, daß sie dazu zeitlich nicht in der Lage wäre. In der Regel kommen die Verletzten zu ihr, berichten den Unfall­vorgang und der Meister unterschreibt lediglich die ausge­füllte Unfallanzeige. Die Kollegin war sehr erstaunt, als ihr gesagt wurde, daß für die gründliche Unfalluntersuchung so­wie die Ausfüllung der Unfallanzeige nicht sie, sondern der zuständige Meister verantwortlich ist. Hier liegt, wie man sagt, des Pudels Kern. Es muß den Meistern klargemacht werden, daß von ihnen jeder Arbeitsunfall gründlich zu untersuchen ist und daß die Ursachenkette ausführlich dar­gelegt werden muß, weil sich erst dann die Anhaltspunkte für wirksame technisch-organisatorische Maßnahmen er­geben.

Ein Überbleibsel kapitalistischen Denkens

Das Prinzip der Vermeidbarkeit von Krankheiten und Un­fällen muß im konsequenten Kampf gegen die reaktionäre Auffassung von der Unvermeidbarkeit gewisser Krankheiten und Unfälle durchgesetzt werden. Diese Auffassung ist ein Überbleibsel kapitalistischen Denkens, nach der Krankheiten und Unfälle überirdischen Kräften und schicksalhaften Fügungen zugeschrieben werden, obwohl ausschließlich die Profitinteressen der herrschenden Klasse bzw. die Hemmung von Wissenschaft und Technik durch den Charakter der kapi­talistischen Produktionsverhältnisse die wahren Gründe hier­für sind. Um diese Gründe zu verschleiern, ist man bemüht, die Krankheiten und Unfälle höheren Gewalten zuzuschrei­ben bzw. mit dem „Selbstverschulden“ des Arbeiters zu er­klären.

Kapitalismus: Ist der Arbeiter selbst schuld?

In dem in Westdeutschland erschienenen Lehrbuch der Arbeitshygiene von Dr. med. Franz Koelsch heißt es z.B., daß ein Teil der Unfälle auf kaum vermeidbare Zufälligkeiten bzw. höhere Gewalt zurückzuführen sei. Besonders umfangreich sind die Versuche, die Arbeits­unfälle mit dem „Selbstverschulden“ der Arbeiter zu er­klären. Damit wird versucht, jede Veränderung der Arbeits­bedingungen als unnötig hinzustellen und die Kosten hierfür einzusparen. Der Arbeitsunfall liegt angeblich in der Psyche des Arbeiters begründet. Auch diese Auffassung von der Un­vermeidbarkeit versucht man „wissenschaftlich“ zu be­gründen.

So schreibt Koelsch, daß schon in der Schule ein Drittel aller Kinder als typische „Unfäller“ auffallen und auch im späteren Leben stärker „unfalldisponiert als Normale“ seien. Demgegenüber muß festgestellt werden, daß jeder Mensch durch den Einfluß seiner Umwelt – positiv oder negativ – verändert werden kann. Darüber hinaus ist die Tatsache, daß jemand im gegebenen Augenblick weniger Geschick besitzt, absolut kein Grund dafür, daß er nicht gegen Unfälle durch eine zweckentsprechende Gestaltung seiner Umwelt geschützt werden kann.

Unwissenschaftliche Behauptungen

Ein Beispiel dafür, daß zur Verbreitung der Ideologie des Selbstverschuldens die unwissenschaftlichsten Behauptungen herangezogen werden und teilweise sogar faschistisches Ge­dankengut zum Beweis aufgewärmt wird, ist folgende Fest­stellung in dem westdeutschen Buch „Der Unfallgefährdete im Ruhrbergbau“:

„Der Grund der oft sehr ausgeprägten Ab­neigung, die die Bergarbeiter jeglichen Unfallschutzmaßnah­men entgegenbringen, ist noch nicht bis ins letzte geklärt. Von Bracken (ein bürgerlicher Theoretiker) will ihn in der Tatsache sehen, daß der Deutsche ein guter Soldat ist und deshalb auch in der Arbeit den Unfallgefahren mannhafte Todesverachtung zeige.“ [94]


DAS KAPITALISTISCHE PRINZIP

Der kapitalistische Staat erzieht mit diesen reaktionären Auffassungen, die ein falsches Bild vom Krankheits- und Unfallgeschehen vermitteln, die Werktätigen zur fatalisti­schen Ergebenheit. Dadurch soll im Interesse der herrschen­den Klassen und der Sicherung des Profits jede grundlegende Veränderung der Klassenverhältnisse verhindert werden. Deshalb wird dem Arbeiter eingeredet, daß Unfälle unver­meidbar sind, daß nicht der Kapitalist, sondern der Arbeiter selbst schuld sei usw. Diese falschen Vorstellungen sollen den Unternehmer von der Verantwortung entbinden und die Aktivität der werktätigen Massen hemmen, die auf die Be­seitigung der Herrschaft des Kapitals gerichtet ist. Daher ist es erforderlich, daß den Werktätigen, die derartige falsche Vorstellungen vom Krankheits- und Unfallgeschehen haben, durch die Partei der Arbeiterklasse und die Gewerkschaften der Weg zur richtigen Erkenntnis gewiesen wird.


Sozialismus: Sorge um das Wohl der Menschen

Für die erwähnten falschen Auffassungen ist unter den ge­sellschaftlichen Verhältnissen in der Deutschen Demokrati­schen Republik kein Platz mehr. Es ist daher notwendig, gegen die idealistischen Auffassungen vom Krankheits- und Unfallgeschehen einen beharrlichen Kampf zu führen. Es sei in diesem Zusammenhang auf die im Programm der SED getroffene Feststellung hingewiesen,

„…den Kampf gegen die Überreste der kapitalistischen Vergangenheit im Denken und in den Lebensgewohnheiten der Werktätigen, gegen rückstän­dige Auffassungen, Erscheinungen des Individualismus, des Egoismus und des Aberglaubens zu verstärken“ [95]

Der Kampf gegen reaktionäre Auffassungen

Der Arbeiter-und-Bauern-Staat ist daran interessiert, daß das Krankheits- und Unfallgeschehen von den Werktätigen richtig erkannt wird, weil seine Beseitigung der Politik des Arbeiter-und-Bauern-Staates entspricht, die auf die Gestal­tung eines sorgenfreien, glücklichen Lebens für die Werk­tätigen gerichtet ist. Außerdem ist es für ihn eine Notwendig­keit, sich bei der Bekämpfung des Krankheits- und Unfall­geschehens auf die aktive, bewußte Mitarbeit aller Werktätigen zu stützen. Deshalb führen wir auch in dieser Frage einen konsequenten Kampf gegen alle reaktionären, idealistischen Auffassungen, die sich im Bewußtsein der Werktätigen aus der Zeit des Kapitalismus erhalten haben oder vom Klassengegner bewußt verbreitet werden und im Widerspruch zu den fortschrittlichen gesellschaftlichen Ver­hältnissen in der Deutschen Demokratischen Republik stehen.

Die Einführung der neuen Technik

Gegenüber kapitalitischen Produktionsverhältnissen werden Wissenschaft und Technik in der Deutschen Demokratischen Republik allseitig entwickelt und voll und ganz in den Dienst des Menschen gestellt.

,,Mit der Einführung der neuen Tech­nik“, heißt es im Programm der SED, „werden in wachsen­dem Maße gesündere und leichtere Arbeitsbedingungen ge­schaffen. Die neue Technik hilft im Sozialismus, das Leben der Werktätigen in jeder Hinsicht zu verbessern. Die körper­lich schweren Arbeiten, die Arbeiten unter Einwirkung von Hitze, Staub, Lärm, Nässe und Schmutz sind besonders in den Bergwerken, Kokereien, Stahlwerken sowie in den Bereichen, in denen vornehmlich Arbeiterinnen beschäftigt sind, vorran­gig zu erleichtern.“ [96]

Neben der gesünderen, arbeitserleich­ternden und unfallverhütenden Wirkung, die bereits die Mechanisierung und Automatisierung der Produktion unter sozialistischen Produktionsverhältnissen besitzt, steht der wissenschaftlich-technische Fortschritt auch unmittelbar in Gestalt der fortschrittlichen Sicherheitstechnik und der ge­fahrlosen Technik im Dienst des Schutzes von Leben und Gesundheit.

Quelle:
Dr.rer.oek. Gerhard Tietze, „Das Wesen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes im Kapitalismus und Sozialismus“. Verlag Tribüne Berlin, 1963, S. 98-115 (Zwischenüberschriften eingefügt. – N.G.)
Zitate:
[93] Mao Tse-tung, „Uber die Praxis“, 2. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1955, S. 7.
[94] Steinberg, „Der Unfallgefährdete im Ruhrbergbau“, (West-)Berlin, 1957, S. 83.
[95] Programm der SED. In: „Neues Deutschland“ vom 25. Januar 1963 (Sonderbeilage), S. 28.
[96] Ebenda, S. 24.

Zur Bestätigung führt Dr. Tietze folgende Statistik an:

Braucht man noch mehr Beweise, daß der Kapitalismus nicht daran interessiert ist, die Arbeitskraft der Menschen zu erhalten? Man sehe sich dazu nur die Sterblichkeitsstatistiken nach den tödlichen Anti-Covid-„Impfungen“ an. Unverhohlen propagieren hinlänglich bekannte Vertreter der kapitalistischen „Eliten“ Bevölkerungstheorien aus dem 19.Jahrhundert, in denen den Massenmord-Phantasien eines britischen Pfaffen gehuldigt wird.

Das globale Verbrechen der Gates-Foundation

Gelika – Die Bewerbung

Zunächst ruft Gelika an. Die Chefin vom Hotel Surfsegel nimmt ab. Sie rechnet gerade ab in der Rezeption. Dabei ist sie etwas abgelenkt. Das spürt Gelika.

„Ich rufe auf Empfehlung an.“

„Ja?“

„Angelika hat sie mir empfohlen.“

„Angelika?“

„Die Frau von Hannes.“

„Aah. Ich weiß Bescheid.“

„Ich komme dann mal vorbei.“

„Am besten, gleich. Ich muss dann Einkaufen.“

Gelika wäscht sich schnell. Sprüht sich ein. Mit Rosenduft von zu Hause. Das Auto springt gleich an. In zehn Minuten ist sie da. Ihre Straße führt direkt bis zum Hotel. Sie muss nur über eine Ampelkreuzung. In dem Moment fährt Slavo mit seinem LKW vorbei. Sie hupt und Slavo bemerkt das sofort. Er hat gesucht, wo er abbiegen kann.

Vorerst fährt er weiter. Es gibt keinen Platz zum Anhalten. Die Fahrer hinter ihm hupen hektisch. Slavo kann das nicht begreifen. Die sind doch im Urlaub. Denkt er. Dazu der herrliche Ausblick über das Vinschgau und den Ortler. Die spinnen, denkt er sich.

Gelika fährt derweil zum Hotel – Surfsegel.

Der Reschensee ist bekannt für seine Surfer. Hier finden oft Meisterschaften statt.

Slavo hat einen Platz für seinen LKW gefunden. Am Ortsausgang. Er steigt aus und folgt Gelika ins Surfsegel. Vor dem Hotel ist eine kleine Cafeteria. Dort setzt er sich nieder und wartet.

Er ist nicht allein. Ein paar Motorradfahrer sitzen am Nachbartisch.

Gelika steht bereits an der Rezeption. Sie wird von einer Landsfrau begrüßt. Anjeschka. Sie sieht recht zierlich aus. Der Name passt zu ihr. Anjeschka ruft die Chefin. Mit dem Haustelefon. Die Chefin sitzt drei Meter hinter der Rezeption. In ihrem Büro. Die Tür ist verschlossen. Es dauert etwas, bis sich die Tür öffnet.

„Guten Morgen“, sagt die Chefin. Gelika stellt sich vor. Die Chefin auch. Maria. Maria duzt Gelika gleich. Gelika hält sich noch etwas zurück damit.

„Sie suchen eine tutto fare. Wir haben gerade telefoniert. Ich wurde von Tom und Hannes ausgebildet.“

Die zwei Hotels kennt Maria.

„Dann bist du hier richtig.“

„Ich habe es nicht weit. Ich wohne in der Hütte von Tom.“

„Das freut mich außerordentlich. Ich zeige dir den Betrieb.“

Natürlich zeigt Maria, Gelika zuerst die Wäscherei. Gelika würde gleich wieder umkehren. Ein stickiger, heißer Ort. Die Fenster sind schmale Kellerfenster. Sie käme ohne Steighilfe gar nicht ran, um die zu öffnen.

„Warum sind die Fenster geschlossen?“

„Das nichts auf die Wäsche fällt.“

Maria hat schon Recht. Auf der Alm läuft gerade der erste Schnitt. Der Staub der Blüten und des Heus, würde die Wäsche verschmutzen.

„Ihr seid Zwei in der Wäscherei und in den Zimmern.“

„Wie viel Zimmer haben wir denn zu putzen?“

„Etwa dreißig.“

Der Betrieb ist ein Dreisterne Betrieb. Gelika kommt das realistisch vor. Zu viel Erfahrung hat sie noch nicht.

„Wir gehen in die Zimmer“, sagt Maria.

Die Beiden gehen die relativ kurzen Flure entlang. Die Zimmer sind einfach eingerichtet, übersichtlich und schnell zu reinigen. Gleiches gilt für die Bäder. Gelika nickt.

„Das ist zu schaffen.“

Gelika – Der Einzug

Slavo fährt los. Der Abschied soll nicht all zu lange dauern. Schon in den kommenden drei Tagen wird er die neue Tour übernehmen. Alle freuen sich. Waltraut und die anderen Familienmitglieder versprechen, die Beiden zu besuchen.

Hannes verabschiedet sich mit Gelika. Beide fahren los in Richtung Reschen. Hannes verschaltet sich schon wieder. Dieses Mal schaut er Gelika an. Aber Gelika folgt der Straße. Sie lässt sich nicht stören. „Vorsicht!“, ruft sie. Hannes hat seine Hand blitzartig an den Lenker gelegt. Hannes spürt, Gelika mag das nicht.

„Wenn ich ehrlich sein soll. Angelika und ich – wir haben keinen Sex mehr. Das bringt mich etwas in Not.“

„Ich habe das schon gemerkt. Mit der Hand kann ich etwas helfen. Ich bin dir auch zu Dank verpflichtet.“

Hannes ist ziemlich überrascht von dem direkten Angebot. Er streichelt mit einer Hand Gelikas Kopf. Er streichelt auch etwas den Nacken Gelikas.

Gelika staunt etwas. Ihre Fahrt zum Reschen ist in Südtirol zu der Zeit, eine ziemliche Anstrengung. Allein der Verkehr in Bozen Süd schockiert sie. „Ist hier immer so viel Betrieb?“

„Nein. Nur zu den Werkszeiten.“

„Wie weit ist es noch bis zum Reschen?“

„Etwa hundert Kilometer.“

„Können wir eine kleine Rast einlegen?“

„Gerne.“

Nach der Rast, fahren die Zwei auf der MEBO nach Algund. Gelika ist von der Landschaft beeindruckt.

„Hier ist es so schön wie bei uns zu Hause.“

„Das muss ich mir auch mal ansehen.“

„Gerne. Wenn wir fertig sind, kannst du gern bei uns vorbei kommen.“

„Ihr baut wohl noch?“

„Nein. Wir müssen nur für unsere Tiere sparen. Wir haben die Genossenschaft verlassen. Die bezahlen nicht genug für unsere Erzeugnisse.“

„Das ist nur vorübergehend. Bei uns war das auch so.“

„Ja. Aber wir haben dann die Wahl.“

„Das wird ein schwerer Weg.“

Nach zwei Stunden sind sie am Reschensee angekommen.

„Wir müssen auf die andere Seite.“

Die Straße wird erheblich schmaler. Sie ist kaum noch befestigt.

„Wir sind da.“

Das Panorama ist überwältigend.

„Im Winter ist hier reichlich Betrieb. Im Hochsommer auch.“

„Aber Slavo kommt hier mit dem LKW nicht hin.“

„Schon. Ein paar Meter von hier sind Parkplätze.“

„Dann ist es sehr gut hier.“

Hannes schließt die Tür auf. Es riecht noch etwas muffig. Gelika öffnet alle Fenster und Türen. Die Luft wirkt fast berauschend.

„Hier gefällt es mir.“

„Wir schauen mal, ob du hier heizen kannst. Um die Jahreszeit kann es hier nachts ziemlich frisch werden.“

Holz ist genug eingelagert.

„Deine Nachbarn werden dir helfen, wenn du Sorgen hast.“

Fernseher ist keiner in der Hütte. Gelika hat ihren Laptop. Mit dem hat sie auch Filme und Musik. Das Handy hilft auch. Der Strom ist aktiviert. Licht brennt. Eine elektrische Heizung steht im Zimmer. Die Küche ist zwar klein. Es fehlt nichts Gelika ist zufrieden.

„Das gefällt mir. Hier bleibe ich.“

„Manchmal wird Tom mit seinen Freunden kommen. Dafür habt ihr noch extra Zimmer. Die sind im Nebengelass. Wir kommen sicher auch gelegentlich zu Besuch. Vor allem, wenn du allein bist.“

Die Anspielung hat Gelika gleich begriffen.

„Wo soll ich mich vorstellen? Hat Angelika schon einen Betrieb gefunden?“

„Sie wird dich anrufen. Oder ich.“

Gelika geht ins Bad. Eine Dusche steht neben der Toilette. Mehr braucht sie nicht. Der Spiegel ist in die Wand eingelassen. Die Wand ist später eingebaut worden. Hinter dem Spiegel ist ein recht brauchbarer Schrank verborgen.

„Soll ich die erste Nacht mit hier bleiben?“

„Lieber nicht. Das gibt bestimmt Gerede bei euch zu Hause. Aber die versprochene Hilfe kann ich dir geben.“

Gelika zieht sich bis auf die Unterwäsche aus. Das zeigt Wirkung in der Hose Hose von Hannes.

„Dein Handsex. Mehr gibt es nicht von mir. Ich bin verheiratet.“

Hannes setzt sich hin und Gelika tut das Versprochene. Sie bekommt ein Küsschen dafür.

Den Transport hat sie sich gespart damit. Hannes verlangt kein Geld mehr. Er verabschiedet sich. Sein Geschäft wartet, hat er gesagt.

Gelika muss sich jetzt einrichten. Sie ruft Slavo an und schickt ihm per Handy ein paar Fotos.

Slavo ist überglücklich.

„Das kostet keine Miete?“

„Gelegentlich mal einen Handschlag.“

Slavo versteht, was damit gemeint ist.

„Versuche bitte, nicht mehr zu bieten.“

„Versprochen.“

Beide geben sich akustische Küsschen.

„Bis morgen Abend. Da komme ich das erste Mal zu dir.“

Gelika – Lehrstunde

In der Wäscherei arbeiten die anderen Kolleginnen. Sie sind schon neugierig, wer die Neue ist. Man stellt sich vor. Aus der direkten Nachbarschaft von Gelika kommt keine Kollegin. Nicht mal aus der Nähe. Aber alle kennen ihren Wohnort. Ein Stausee ist in der Nähe.

Gleich als Erstes, lernt sie Wäsche bügeln und zusammen legen. Sie muss ihren Kolleginnen nicht gestehen, von dieser Arbeit keinen Schimmer zu haben. Die merken das sofort. Bei einer anderen Kollegin lernt sie die Wäschearten und das dazu gehörige Waschverfahren. Sie kann sich das gut merken. Schon nach kurzer Zeit, fällt ihr die Temperatur in der Wäscherei auf. Sie sieht es bei ihren Kolleginnen. Die sind alle recht dünn angezogen. Die meisten tragen Leggins.

„Dann können uns die Gäste ruhig unter den Kittel schauen“, sagt Klara zu ihr. „Außerdem schützt uns das vor Krampfadern.“

Gelika begreift. Die Arbeit zwingt sie zu der Wäsche. Leistungssport eben. Bei Sportlern hat sie diese Wäsche zuerst bemerkt.

Die Wäsche ist fertig. Alle kümmern sich jetzt um das Beladen ihres Servicewagens. Bei der Gelegenheit bekommt Gelika, ihren. Gefüllt. Sie zählt die Wäschestücke. Genau ihre Bettenzahl von den Zimmern.

„Wenn du Etwas vergisst, kannst du dir das nur mit sehr viel Zeitaufwand beschaffen“, ermahnt sie Klara. „Das muss genau stimmen. Alle nehmen ein bis zwei Stück von jedem als Reserve mit.“

Zu viel will Gelika nicht gleich am ersten Tag lernen. Das gibt einen Stau im Kopf und reichlich Durcheinander. Sie kennt das von den Prüfungen an der Uni. Davon bekam sie schwere Kopfschmerzen.

„Marende“, ruft eine Kollegin. Der Service, ein Kellner, bringt den Kaffee und Kuchen vom Vortag. Der Personalkaffee schmeckt nicht berauschend. Die Pause ist Allen aber recht lieb. Einige Kolleginnen gehen Eine rauchen. Gelika hält sich an Klara und geht mit.

„Hast du Zigaretten von zu Hause mit? Hier sind die zu teuer.“

„Nein. Aber Tabak. Wir bauen unseren Tabak selbst an.“

Klara wird hellhörig.

„Wie – wir.“

„Mein Mann und ich. Wir haben eine Alm.“

„So richtig mit Tieren und so?“

„Aber natürlich. Das ist viel Arbeit. Die macht mich glücklich.“

„Ich komme aus der Stadt. Dort habe ich als Verkäuferin gearbeitet. Der Lohn reichte nicht mal für die Miete.“

Durch die Blume hat Klara zu verstehen gegeben, sie musste sich Geld zusätzlich verdienen. Gelika fragt nicht, wie. Sie ahnt es. Bei dem Aussehen. Die Abgeklärtheit von Klara, überzeugt Gelika zusätzlich.

Gelika

Zurück in der Küche, möchte Slavo wissen, was Gelika von den Eiern kocht.

„Kannst du mir mal etwas Speck abschneiden?“

Slavo geht ins Gewölbe. Er kommt mit Speck und Schinken zurück.

„Reicht das?“

„Für uns sicher. Haben wir auch Kartoffeln?“

„Nur roh. Wir haben Brot.“

Slavo legt ihr das Brot hin. Gelika schneidet das Brot in Würfel und gibt es zum Speck. Beides röstet fein und duftet. Slavo verlässt die Küche. Gelika gibt inzwischen die Eier dazu. Als Slavo zurück kommt, hat er Schnittlauch und Petersilie in der einen Hand. In der anderen, ein Blumensträußchen.

„Dein Willkommensgruß.“

So viel Wärme hat Gelika auf einem Bauerngut nicht erwartet. Sie küsst Slavo auf die Wange. Slavo schneidet schnell die Kräuter. Das Ei ist fertig.

„Das Geschirr ist hier“, sagt Slavo und zeigt Gelika den Geschirrschrank.

„Das ist unbenutzt.“

„Wenn ich allein bin, esse ich aus der Pfanne.“

Beide lachen.

„Wir können auch jetzt aus der Pfanne essen.“

Slavo ist einverstanden. Er holt das Besteck.

Das Ei schmeckt köstlich.

„Willst du noch einen Likör?“, fragt Slavo.

Gelika wollte erst ablehnen. Slavo kommt schon mit der Flasche und füllt zwei kleine, niedliche Gläser.

„Den habe ich gemacht.“

Erdbeerlikör. Gelika schmatzt.

„Der Likör ist ein Traum.“

„Er ist nicht all zu stark. Gut für Frauen. Jetzt gehen wir zur Mittagsruhe.“

Slavo geht in sein Zimmer unten. Gelika in ihres, oben. Gelika wäscht sich kurz. Sie legt sich in das schöne Bett. Es ist nicht zu weich. Ihr passt das so. Schlafen kann sie nicht. Sie ist noch zu aufgeregt. Slavo kann auch nicht schlafen. Er ist ebenfalls aufgeregt. Er geht in die Küche. Dort setzt er einen Kaffee an. Der Duft zieht hoch bis in Gelikas Zimmer. Gelika sieht das als Einladung. Sie sucht sich ihren Trainingsanzug. Die anderen Sachen räumt sie sorgfältig ein. Zwischen die Wäsche legt sie ihre Seife. Sie geht in die Küche.

Slavo hat einen Grießbrei gekocht. Dazu braune Butter und Zucker gestellt.

„Unser Kuchen“, sagt er stolz. „Wir gehen dann in den Stall.“

Slavo glaubt, Gelika erst überzeugen zu müssen. Gelika ist das aber nicht neu. In den Ferien hat sie schon auf einem Bauerngut gearbeitet. In einer Genossenschaft. Das hat ihr damals schon gefallen. Sie sagt das Slavo. Slavo antwortet ihr.

„In den Genossenschaften gibt es jetzt viel Streit. Die Bauern bekommen zu wenig Geld für ihre Produkte.“

In den Genossenschaften stünden nur deutsche und österreichische Lastwagen. Die würden aber zu wenig bezahlen für die Produkte. Die Milch würde er eher weg gießen, als sie an Fremde zu verschenken.

Gelika freut sich, die Ordnung auf dem Gut zu sehen. Jeder Rohstoff hat seinen Platz. Das Streu aus dem Stall, fährt sie mit einer Schubkarre auf den Misthaufen. Slavo dachte zu erst, sie würde das nicht können. Der Hahn steht darauf. Er begrüßt Galika mit einem extra lauten, lang anhaltenden Kikiriki. Die Hühner laufen alle auf den Hof.

„Mahlzeit“, ruft Slavo und streut die Körner breit.

Selbst unter den Hühnern scheint Ordnung zu herrschen. Die Hennen haben Vortritt. Der Hahn organisiert das. Die jungen Hühner müssen warten.

Kurz darauf kommt eine Gruppe gelber Küken gelaufen. Sie rufen nach der Mama. Slavo hat für die Gruppe in extra Futter. Er streut es aus. Die Mama bewacht das Futter und ihren Nachwuchs.

Gelika ist fasziniert von der ruhigen Ordnung auf dem Gehöft.

Beide gehen noch einmal den Hügel hinauf. Sie möchten ihre Rinder besuchen. Slavo nimmt zwei Melkeimer mit.

„Wir müssen immer nach dem Rechten schauen und Milch holen“, sagt Slavo. „Unsere Schafe müssen auch kontrolliert werden. Die halten einen recht großen Abstand zu den Rindern.“

Slavo hat einen Melkschemel mit. Den trägt er mit einem Gürtel zusammen. Gelika dreht den Schemel auf die Vorderseite von Slavo. Beide müssen lachen.

„So sieht das besser aus“, sagt Gelika.

Die Eimer trägt jetzt Gelika.

„Wir gehen nicht auf Masse. Wir möchten nur unsere Milch und etwas Butter daraus herstellen.“

„Käse machen wir keinen?“

„Doch. Das machen wir mit Labkraut. Heute aber nicht. Später. Das zeige ich dir.“

Slavo zeigt Gelinka das Melken. Gelika muss lachen bei der Bewegung. Slavo lacht mit. Sie ziehen etwa fünf Liter. Das ist nicht zu schwer für den Heimweg. Langsam begreift Gelika, welche Arbeit in diesem Gehöft steckt. Sie begreift auch, warum, Slavo dringend Hilfe benötigt.

Gelika

„Das dicke ist für den Winter?“

„Ja. Im Winter kann es hier ziemlich frisch werden.“

Die Zwei gehen ins Bad. Bescheiden eingerichtet. Eine recht große Badewanne. Frei stehend. Das große Waschbecken steht vor einer Spiegelwand.

„Bei Problemen komme ich leicht an die Installation“, erläutert Slavo.

Gelika ist beeindruckt von der praktischen Einstellung Slavos. Diese Einrichtung bedarf keines Schmuckes. Sie ist in das Haus verliebt. Es gefällt ihr. Slavo auch.

Slavo ist kein Muskelprotz. Kräftig, recht schlank und ein sehr guter Handwerker.

„Hier bleib ich, wenn du mich magst.“

„Wir gehen mal in den Stall“, lädt Slavo ein.

Beide gehen in den Stall. Im Stall befindet sich eine Schweinefamilie. Schwarze Schweine. In einem anderen Gatter steht ein Schaf mit einem Lamm.

„Die anderen Tiere sind auf der Weide. Die Zwei muss ich etwas schützen. Es gibt Wölfe bei uns.“

Gelika sieht acht Plätze.

„Wo ist die Weide?“

„Gleich hinter dem Gut. Sie ist recht groß.“

Die Zwei gehen zur Weide. Gelika sieht nichts. Kein Tier. Slavo nimmt sie bei der Hand. Sie gehen ein Stück an den Waldrand. Dort stehen acht prächtige Alpenrinder. Eins ist der Bulle. Der kommt ihnen sofort entgegen gerannt. Gelika wollte Deckung nehmen. Slavo hat sie fest gehalten. Er spürt die feine Hüfte Gelikas. Schön weich. Gut geformt. Gelika lacht. Sie ist kitzlig. Slavo geht mit seinen Händen etwas höher. An den Brustansatz. Er spürt die wunderschönen, Brüste Gelikas. Sofort lässt er locker. Gelika nimmt seine Hände und führt sie auf ihre Brust. Slavo schließt die Augen. Ein Traum überfällt ihn.

Der Bulle ist da. Er geht mit seinen Lippen an Slavos Hand.

„Er küsst mich“, sagt er zu Gelika.

Gelika war zuerst etwas erschrocken. Sie streichelt den Bulle auf der Stirn. Der legt seinen Kopf an Gelikas Oberschenkel.

„Der ist lieb“, sagt sie wieder.

„Zu Frauen“, antwortet Slavo lachend.

„Wir gehen Etwas essen. Danach ist Zimmerstunde.“

Beide gehen zurück zum Gut.

„Eier?“, fragt Slavo.

„Gerne.“

Sie gehen in den Hühnerstall. Dort sind nur wenige Hühner zu sehen.

„Die Anderen haben sich verstreut. Wir schauen mal in die Scheune.“

Im Hühnerstall liegen drei Eier im Holzrost. Die nimmt sich Slavo. Die Hennen gackern aufgeregt bei der Entnahme. Slavo streichelt eine über den Kopf. Schon herrscht Ruhe. Gelika ist fasziniert.

In der Scheune ruft Slavo die Hühner. Sie kommen einzeln heraus. Slavo lockt sie mit Körnern.

„Wir müssen uns jetzt merken, woher die Hühner kommen.“

Gelika glaubt, Ostern sei angebrochen. Beide gehen Eier suchen. Sie kommen auf zehn Stück. Danach stellen sie die Suche ein.

„Was ist mit den anderen Eiern?“

„Das werden unsere Hühner.“

Slavo weiß schon, an welchen Plätzen seine Hühner Eier legen. Das sagt er Gelika noch nicht.

Gelika

So leicht lässt sich die Beamtin nicht abwimmeln. Beleidigungen tropfen an ihr ab. Sie scheint mit Emaille versiegelt. Ein weicher Kern ist schwer erkennbar.

„Wir haben eine Anzeige von einer Autobahnraststätte bei Wien. Haben sie Interesse?“

Gelika kehrt um. Sie schließt die Tür jetzt sanfter.

„Was verdiene ich dort?“

„Sie fragen nicht, was sie dort zu tun haben?“

Gelika denkt sich ihren Teil. In meinem Beruf mit meinem Studium, bekomme ich in einem Rasthof eh keine Arbeit.

„Benötigen die dort studierte Historiker?“

„Nein. Für Historiker haben wir auch keine Arbeit. Sämtliche Plätze sind besetzt.“

„So ist das. Für neue Geschichte bin ich leider nicht ausgebildet. Also; was habe ich dort zu tun?“

„Der Rasthof benötigt Reinigungskräfte.“

„Dafür habe ich studiert. Mein Vater hat mich schon vor dem Studium gewarnt. Ich solle lieber ein Handwerk lernen.“

„Wir könnten sie umschulen.“

„Was verdiene ich dabei?“

„Das Arbeitslosengeld.“

„Ich muss drei Hundert und Fünfzig, Miete kalt bezahlen. Ich bekomme aktuell keine fünf Hundert.“

„Das tut mir Leid.“

„Ihr gespieltes Mitgefühl ernährt mich aber schlecht. Das kann ich mir auch in der Kirche holen.“

„Wir haben noch Plätze in der Landwirtschaft. Als Haushaltshilfe.“

„Warum sagen sie nicht Magd?“

„Wenn sie das so sehen. Als Magd können sie arbeiten.“

„Was verdiene ich dort?“

„Die Bauern geben acht Hundert an. Kost und Logis sind frei.“

„Das klingt schon recht gut. Was habe ich dort zu tun?“

„Das Haus putzen. Kochen. Wäsche waschen. Erntehilfe.“

„Oh je. Mit Kochen habe ich es nicht so. Wäsche? Naja. Das bekäme ich hin. Ich habe im Studentenwohnheim – Wäsche gewaschen.“

„Soll ich dort mal anrufen?“

„Das wäre mir Recht.“

„Wollen sie trotzdem mal in Wien vorbei schauen?“

„Was kostet die Fahrt dahin?“

„Sicher um die vierzig Euro.“

„So viel Geld habe ich nicht.“

„Beide Stellen bieten freie Kost und Logis.“

„Dann könnte ich ja meine Wohnung kündigen.“

„Was wollen sie mit ihren Möbeln tun?“

„Möbel? Habe ich keine.“

„Und ihre persönlichen Habseligkeiten?“

„Die passen in eine Hosentasche.“

Gelika hat sich etwas verschätzt. Allein die Ausweise, Bildungsnachweise und der reine bürokratische Kram, würden einen Koffer füllen.

Eigentlich hat sie noch etwas geerbt von ihren Eltern. Beide sind bereits von uns gegangen. Es war nicht viel. Aber sie möchte sich das für wirklich schlechte Zeiten aufsparen. Umziehen in eine andere Wohnung, könnte sie so und so nicht. Die kosten alle bereits das Doppelte. Das wäre ihr gesamter Lohn. Gelika sieht ein Risiko. Sie hat aber im Netz, Pensionen gesehen, die weniger Geld pro Monat verlangen, als sie Miete zu zahlen hat. Das gibt ihr etwas Hoffnung. Mehr als ein Zimmer, benötigt sie ohnehin nicht.

„Sparen sie sich die Miete und kaufen sie sich ein Auto“, sagt die Arbeitsvermittlerin.

„Ohne Geld? Sie wollen mich verschaukeln.“

„Auf Kredit.“

„Wer gibt einem Menschen ohne Einkommen, Kredit?“

„Sie sind doch schön. Das reicht.“

„Ich soll mir ein Auto erbumsen? Haben sie das auch so gemacht?“

Die Frage wäre eigentlich überflüssig. Die Gesprächspartnerin Gelikas, würde keinen Cent einnehmen. Trotzdem sie literweise Parfüm und Schminke auflegt.

„In der Not müssen wir Fliegen fressen.“

Sie versucht ein Lächeln. Das misslingt ihr. Die Bräunung würde abblättern.

„Sind sie verheiratet?“

„Ja.“

„Hat ihr Mann zufällig das Auto mitgebracht?“

„Woher wissen sie das?“

„Sehen sie in meine Unterlagen. Ich bin allein stehend, keine Mutter, habe Geschichte studiert und suche Arbeit.“

„Ich will ihnen jetzt keine Vorwürfe machen. Warum haben sie ausgerechnet Geschichte studiert?“

„Das wurde mir damals als zukunftssicher angeboten. Bei der Auswertung meiner Kenntnisse und Zensuren. Meine Eltern haben schwer gearbeitet dafür. Ich auch.“

„Heute können sie höchstens als freier Mitarbeiter in den Medien beschäftigt werden. Vielleicht in Bibliotheken und Museen. Die Plätze sind alle vergeben. Sogar an Ausländer.“

„Wir komme ich zu dem Bauern?“

„Ich rufe an. Er holt sie ab.“

„Das wäre mal ein Wort.“

Gelika hat jetzt ein Kilogramm Papier unterschrieben. Ein Dutzend Unterschriften. Ganz am Schluss legt ihr die Gesprächspartnerin einen Zettel hin. Eine Umfrage. Sie soll ankreuzen, ob sie mit der Beratung des Amtes zufrieden war. Gelika zögert. Wenn sie das tut, was sie wirklich erlebt hat, wird sie von da her, nie wieder eine Vermittlung erhalten. Zögerlich kreuzt sie „Zufrieden“ an. Die Blicke des kalten Schminkkastens gegenüber reichen ihr. Die registriert jeden Millimeter des Stiftes in ihrer Hand. Wehe, der verrutscht etwas. Ihr würde sofort das Geld gestrichen. Gelika scheint, als würde in ihr Amt, deutsche Unkultur einziehen.

Karinka ist fertig

Die Novelle ist etwa 200 Seiten dick geworden. Ich bin gerade am Korrekturlesen. Den Folgeteil nenne ich Gelika. Der spielt in Südtirol.

Gedruckt gibt es das Ding Mitte April. Den ersten Teil von „Der Saisonkoch – Winter“ lese ich gerade Korrektur. Mitte April ist auch die Version gedruckt verfügbar. Mit der Korrektur kommt bei allen Büchern ein neues Cover. Die BoD – Version von Karinka und den anderen neuen Covern stelle ich gerade fertig. Das Buch ist 18+. Für Erwachsene.

Ich bestelle gerade die dritte Charge „Begraben im Weiher von Rabland“. Ich bedanke mich herzlichst bei den Käufern. Wenn das so weiter geht, schaffen wir vielleicht zusammen fünf oder mehr Chargen. Eine Charge bei mir sind 10 Bücher. Allgemein bin ich steuerfrei als Privatperson bis zu 40 verkauften Büchern pro Monat. Was darüber hinaus geht, liefere ich den kommenden Monat. Das gebe ich bekannt.

Sämtliche Kriminovellen aus Südtirol möchte ich bei unseren Tourismusbüros anbieten. Vor allem bei jenen, die sich in den entsprechenden Tälern befinden. Ich arbeite gerade daran. Ich hoffe doch, Sie machen regen Gebrauch davon. In einem Hotel vom Ort habe ich das Buch probeweise ausgelegt:

Auch im Restaurant: „Laterne“ an der Seilbahn Aschbach liegt das Buch aus. Ich bedanke mich recht herzlich bei den Gastgebern und Gästendie meine Bücher in diesen Betrieben gekauft haben. Außerdem handelt die Tankstelle SM – Meran – Richtung Bozen meine Bücher. Herzlichen Dank dafür.

Die postalische Zustellung ist in Italien kostenfrei. Das kann hier per Kommentar oder auf meiner Südtiroler Seite direkt bestellt und bezahlt werden. Hier auf der Seite benötigt die Zustellung samt Abrechnung etwas länger und wird von mir per Email bearbeitet.

Die Preise bei Amazon und BoD sind Richtpreise. Über diesen Vertriebsweg finden Sie gelegentlich auch meine Angebote.

„Karinka“ ist eine recht erotische, fiktive Geschichte, in der sich das Personal und die Besitzer der Hotels in Folge der Pandemie samt Hausarrest zusammen tun. Sie verkaufen über „Sexportale“ und „Chats“ Filme und Livevorstellungen. Die Hoteliers versuchen, damit ihr verschuldetes Hotel zu retten. Die Angestellten aus der Slowakei, versuchen damit Geld für ihre Familien zu verdienen. Sie finden Gleichgesinnte und Partner aus der Umgebung der Hotels, die ausnahmslos – ihr Einkommen, durch Serviceleistungen bei Hotels erzielen.