„Wer sucht, der findet“, antwortet lachend Gelika. „Ich habe noch Zeit. Ich kann helfen.“
Gelika wischt die Küche. Andreas sucht auch ihre Nähe. Fast schon zu nah. Er berührt Gelika vorsätzlich. Ausgerechnet an Stellen, die ihm normal eine Ohrfeige einbringen würden.
„Willst du etwas zu Essen mitnehmen?“
„Was hast du denn?“
„Kuchen?“
„Gerne. Slavo kommt heute.“
„Der ist für dich.“
„Und für meinen Slavo.“
Andreas scheint wieder zur Besinnung zu kommen.
„Normal gebe ich die Reste vom Vortag zur Marende heraus. Such dir Etwas heraus.“
Gelika ist begeistert von dem Angebot. Slavo wird sich freuen darüber. Ihr Fahrrad hat einen Korb. Dort legt sie den Kuchen hinein. Andreas verabschiedet sich von Gelika. Er gibt ihr einen Kuss in seine winkende Hand mit auf den Weg.
Als Gelika an der Ampel steht, fahren die Carabinieri an ihr vorbei. Ein kurzer Hupton drängt ihren Blick zum Auto. Der Fahrer gibt ihr ein Zeichen. Er zeigt auf seine Maske. Gelika hat vergessen, die Maske anzulegen. Beim Radfahren – allein, findet sie das überflüssig. ‚Aber wenn die wollen, lege ich sie kurz an‘ – denkt sie sich. In ihrer Tasche trägt sie eine Maske. Für alle Fälle. Die Carabinieri fahren extra langsam. Sie wollen sehen, ob Gelika die Maske anlegt. Nach dem Anlegen hupen sie noch einmal, winken aus dem Fenster und geben frisch, etwas mehr Gas.
Gelika kommt in ihrer Hütte an. Sie ist wie aufgedreht in Erwartung von Slavo. Sie putzt den Raum noch einmal und schüttelt das Bett auf.
Das Telefon klingelt.
„Ich bin schon in Landeck.“
„Ich habe Kuchen aus dem Betrieb zu Hause.“
„Ich bringe auch zu Essen mit. In acht Stunden muss ich wieder fahren.“
Gelika steckt die Dusche an. Slavo soll schönes warmes Wasser bekommen. Sie möchte mit ihrem Slavo zusammen duschen.
Gelika legt sich noch etwas hin. Sie fürchtet, die lange Nacht bleibt auf Arbeit nicht unbemerkt.