Gelika – Kontrolle

Am Morgen probiert Gelika das Fahrrad. Sie ist noch etwas unsicher. Dabei ist es gar nicht so lange her, als sie regelmäßig mit dem Fahrrad fuhr. Es hieß, man könnte das nicht verlernen. Ihr scheint, sie hat es verlernt. In der Nähe des Damms beherrscht sie das Rad. Ein knapper Kilometer als Lehre, scheint zu reichen. Auf der Straße ist reichlich Betrieb. Sie benötigt zwei Ampelphasen, um über die Kreuzung zu gelangen.

Vorm Hotel steht ein Auto der Carabinieri. Ein Zweites mit heimischer Nummer steht daneben. Nach dem Öffnen der Hoteltür bemerkt Gelika das Gedränge. Die Rezeption scheint belagert zu sein. Maria ist rot im Gesicht. Sie schwitzt. Jonas ist auch dabei. Anjeschka steht mit den Köchen etwas abseits. Sie gibt mit dem Kopf ein Zeichen.

Gelika möchte gleich umdrehen und gehen. Die Carabinieri hindern sie daran. Auf Italienisch fragen sie freundlich, was sie hier möchte.

„Ich verstehe kein Italienisch.“

„Was möchten sie hier?“

„Ich bin mit dem Rad unterwegs und wollte ein Hausprospekt holen für meinen Mann.“

„Wo ist ihr Mann?“

„Mein Mann ist Kraftfahrer Er fährt die Tour zwischen Linz und Verona.“

Als der Carabinieri Verona hört, scheint seine Brust etwas zu schwellen.

„Ah. Internationaler Frachtverkehr. Dann ist er ja geimpft.“

„Ja sicher. Zu Hause im Betrieb wurde er geimpft.“

„Und Sie?“

„Ich habe nur einen Test. Negativ.“

„Können Sie mir den zeigen?“

Gelika holt das Handy und zeigt es dem Polizisten.“

Das Zertifikat ist in Slowakisch. Der Carabinieri schaut in eine Tabelle.

„Gut. Morgen tragen sie bitte eine Maske.“

Ein anderer Herr vor der Rezeption gibt Gelika zehn Stück. Sie muss unterschreiben. Ihr Ausweis wird fotokopiert.

„Wir wünschen einen schönen Tag.“

Maria rollt mit den Augen nach Oben. Danach schaut sie zu Jonas. Jonas verlässt die Rezeption. Gelika folgt ihm nicht direkt. Sie geht Vorne raus. Alle Blicke folgen ihr. Kurz vor dem Ausgang steht ein Ständer mit Prospekten des Hotels. Gelika greift sich zwei.

„Wiedersehen.“

Sie ist genau in eine Kontrolle geraten. Im Haus werden die Tests kontrolliert. Betrieb ist verpflichtet dazu. Die Tests werden regelmäßig abgeholt. Das übernehmen die Carabinieri mit. Hausgäste sieht Gelika keine. Die haben sich wahrscheinlich gleich verdrückt.

Kaum ist Gelika draußen, winkt Jonas.

„Wenn die weg sind, können wir wieder arbeiten. Gehen wir in den Schober. Dort habe ich Kaffee und Kuchen.“

Gelika geht mit. Der Schober ist recht gut ausgestattet. Mit Dusche und einer kleinen Kochstelle. Die Köche vom Hotel liefern Jonas das Essen. Oder er holt es sich. Einige Behälter stehen da, die darauf schließen lassen.

„Ich habe oft Helfer hier. Die brauchen das“, bemerkt er. Jonas hat den fragenden Blick Gelikas bemerkt.

Sie setzen sich an den Tisch. Jonas holt den Kaffee. Er hat wahrscheinlich Gelika hier erwartet. Drei Katzen gesellen sich zu Gelika. Die umstreichen ihre Beine.

„Das kitzelt“, sagt Gelika lachend.

Die große Katze stößt mit ihrem Kopf immer an Gelikas Schienbein.

„Die Katzen mögen dich“, sagt Jonas lachend. „Ich auch.“

Gelika ahnt, was er möchte. Sie rechnet aber auch mit Maria, die gleich eintreffen könnte.

„Deine Hütte sieht gut aus“, bohrt Jonas weiter.

„Ich dachte fast, der Tom braucht die nicht mehr.“

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