Gelika-bekommt eine Stelle vermittelt

Der gemütliche Abend ist schnell vorüber. Keiner vermisst den Fernseher. Gelika auch nicht. Wenn das jeden Abend so läuft, vermisst sie das Gerät sicher nie. Jeder erzählt von dem, was er am Tag erlebte. Am Fernseher tut das Keiner.

Die Zwei, Gelika und Ivan, gehen zusammen auf ihre Etage. Jeder in sein Zimmer. Ivan verabschiedet sich freundlich und küsst Gelika auf die Wange. „Ich grüße Slavo von dir, wenn ich ihn treffe oder auf Funk höre.“

Kaum ist Gelika auf dem Zimmer, ruft sie Slavo an. Der ist mittlerweile schon in Bari. Sie erzählt ihm von den Erlebnissen, der Familie und von Ivan.

Am Morgen treffen sich Alle am Frühstückstisch. Waltraut hat den gerichtet. Hannes will Gelika gleich ins Geschäft mitnehmen. Sie soll ihr Auto stehen lassen. Richtig Recht, ist ihr das nicht. Obwohl sie dabei das Tanken sparen kann.

„Die Reinigungsutensilien habe ich alle bei mir im Geschäft“, versichert Hannes.

Sie fahren los. Gelika ist von der Landschaft beeindruckt. Auch von dem Blick auf Brixen und das Eisacktal hinunter. Vom Gewerbegebiet Brixen ist sie genauso begeistert wie von der Stadt. Hannes hat extra den Weg durch die Stadt gewählt. Sonst umfährt er diese Strecke auf der Autobahn.

Das Sportgeschäft ist recht großräumig. Und nicht besonders sauber. Auch das Büro könnte etwas Ordnung gebrauchen.

„Für mich gibt es hier reichlich zu tun“, sagt sie.

„Mein Reinigungskraft ist krank“, erwidert Hannes. Die Erklärung bezweifelt Gelika innerlich. Die Unordnung ist zu alt dafür. Sie fragt sich, warum sie Hannes belügt. Er wirkte zu Hause bedeutend aufgeschlossener.

„Willst du einen Kaffee?“

„Gerne.“

„Wie lange brauchst du für die Reinigung?“

„Oberflächlich, etwa zwei Stunden. Im Verkaufsraum. Gibt es noch mehr Räume?“

„Ja sicher.“

Sie gehen zusammen in das Lager und ins Büro.

„Ist das Alles?“

„Die anderen Räume werden von einer Firma gereinigt.“

„Den Laden reinigen die nicht mit?“

„Das wäre mir zu teuer. So gut läuft das Geschäft in den Zwischensaisons nicht.“

Gelika merkt, hier ist nicht genug zu verdienen. Für ihr gemeinsames Anliegen mit Slavo. Sie macht sich trotzdem an die Reinigung des Geschäftes. Hannes zahlt sie bar aus. Schwarzarbeit.

„Eigentlich suche ich eine Stelle“, gesteht sie.

„Am besten, du versuchst es in einem Hotel. Als Zimmermädchen.“

Der Gedanke war Gelika auch schon gekommen.

„Können Sie mir so eine Stelle vermitteln?“

„Aber natürlich. Du kannst die auch in den Zeitungen und Anzeigen finden.“

„Ich kenne mich hier aber nicht besonders aus.“

„Wir haben hier verschiedene Arbeitsvermittler. Die können helfen. Wir fahren in der Mittagspause hin.“

Hannes nimmt das Telefon zur Hand. Er ruft einen Vermittler an. Der freut sich. Zimmermädchen werden dringend gesucht. Er möchte Gelika kennen lernen. Der Termin ist jetzt vereinbart. Gelika bedankt sich bei Hannes.

Sie sieht ein, bei Hannes und Waltraut kann sie das Geld, das sie benötigt, nur schwer verdienen. Hannes hat ihr das etwas verschlüsselt, beigebracht. Er empfahl ihr größere Hotels, weil da die Stelle sicherer wäre. Die Konkurrenz unter den Kollegen wäre da aber auch etwas härter. Durch die Blume sagt ihr Hannes, die Erpressung mit Arbeitszeiten wäre dort das Hauptproblem. Gelika bedankt sich herzlich für diesen Rat. Sie überlegt jetzt, ob vielleicht ein kleineres Haus die bessere Wahl wäre. Ein übersichtliches Kollektiv. Weniger Konkurrenten, die leicht auch zu Feinden werden. Für Arbeit. Sie schüttelt mit dem Kopf. Kaum fassbar diese Zustände. Slavo hat es da wahrscheinlich etwas leichter. Denkt sie.

Zur Mittagspause fahren sie zu dem Vermittler. Hannes und der Vermittler kennen sich gut. Man grüßt sich mit dem Vornamen. Gelika schließt daraus, Hannes hat oft bei ihm nach Angestellten gesucht. Sie zweifelt etwas an der Krankheit der Angestellten. Es gibt wahrscheinlich andere Gründe für ihr Fernbleiben. Das ist aber nicht ihr Anliegen. Der Vermittler empfiehlt ihr ein größeres Haus. Zum Anlernen. In einem kleineren Haus wäre der Arbeitsbereich umfangreicher. Abgemacht. Sie soll morgen schon in einem Hotel vorsprechen.

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