Die Liebe zwischen den Zweien ist heftig. Slavo muss aber sagen, er kann nicht lange bleiben. Ihm steht nur eine recht kurze Ruhezeit zu. Linz hätte zu lange gedauert. Liebe im engen Zeitfenster. Gelika versucht, ihm so viel wie möglich an Erinnerung zu schaffen. Slavo bemüht sich um das Gleiche. Beide küssen intensiv die Genitalien ihrer Geliebten. Beide hinterlassen Spuren auf dem geliebten Körper des Anderen. Du bist mein. Beim gemeinsamen Duschen müssen sie darüber lachen.
„Einen könnte ich dir noch machen“, scherzt Slavo. „Auf deinen entzückenden Hintern.“
„Unsere Zeit wird kommen“, tröstet ihn Gelika.
Slavo verabschiedet sich bereits drei Uhr. Um diese Zeit haben LKW‘s wenig Stau.
Gelika bleibt gleich auf. Glücklich. Motiviert. Sie fängt sofort in ihrem Zimmer an zu putzen. Danach wischt sie den Korridor. Langsam wird sie warm. An die Arbeit kann sie sich gewöhnen. Die ist gar nicht so schlecht wie ihr Ruf. Sie fühlt sich wichtig. Sie geht in die Garderobe des Personals. Die Sanitärzelle sieht aus wie ein Schweinestall. Entweder haben die Kollegen keine Zeit oder kein Hygienegefühl. Sie fragt sich, ob ihre Kollegen ausgebildet sind. Bei dem Anblick, zweifelt sie daran. Dabei haben Alle, die HACCP – Richtlinie unterschrieben. Gelegentlich fotografiert sie ihre Funde. Die Kollegen dürfen sie nicht dabei erwischen. Das gäbe sofort Streit und Misstrauen.
Kaum ist sie fertig mit der Nasszelle, kommen die ersten Kollegen. Die erste Schicht. Frühstück und Mittag. Sie betatschen den Hintern Gelikas. „Guten Morgen. Wie war die Nacht?“
„Wie war eure?“
Wahrscheinlich wissen die Kollegen schon, wer die Nacht bei ihr war. Oder sollte das nur eine Anmache sein? Sie ziehen sich schamlos aus. Gelika staunt bei dem Anblick.
„Willst du mit duschen?“
„Danke. Ich habe schon geduscht.“
Die Jungs tanzen eine Art Twist. Sie prahlen mit ihren Liebeswaffen.
„Ist das Alles?“
Schockieren kann sie die Jungs damit nicht. Obwohl – Zwei dabei sind, die nach Unten schauen. Gelika muss lachen. Die Zwei auch. Gelika ist sich sicher, die hatten ihre Nacht.
Ihre Kolleginnen kommen. Sie sind zu dritt.
Sie weisen Gelika gleich an den Ort ein, der ihr die komplizierteste Arbeit bietet. Die Kochstrecke.
„Du musst von Oben nach Unten arbeiten“, sagt ihr Mascha, eine Kollegin. Sie stellt sich auch gleich vor. Beide drücken sich. Sie kommt aus dem Nachbarort von Sala.
„Irgendwie kenne ich dich.“
„Warst du auf meiner Schule?“
Die Frage muss Gelika nicht stellen. Es gibt nur eine Schule bis zur achten Klasse. Die höheren Klassen sind in der Bezirksstadt.
„Ganz sicher.“
„Dann haben wir uns dort gesehen.“
Nach ein paar Fragen, Lehrer betreffend, sind sich die Zwei sicher. Gelika ist das so Recht. Mascha wird sie bei ihren Kolleginnen und Kollegen einführen. Sie erwartet kaum Probleme und einen freundlichen Umgang.
Mascha zeigt Gelika ein paar spezielle Stellen, die unbedingt gesäubert werden müssen. Gelika schaut sich interessiert ihre Technik an.
„Du bist keine gelernte Putzfrau?“
„Nein. Ich habe Geschichte studiert.“
„Gut, Frau Doktor. Du bist nicht die Einzige, die studiert hat.“
Gelika muss nicht weiter fragen. Sie versteht.
„Nach dem ersten Tag werden dir die Knochen etwas schmerzen. Muskelkater. Schon am dritten Tag, hast du das überstanden.“
„Eigentlich ist das ein guter Sport“, antwortet Gelika.
„Profisport“, gibt Mascha zu. „Wir werden ja bezahlt dafür.“
Pünktlich zum Dienstantritt der Köche, ist ihre Arbeit fertig. Der Chefkoch kontrolliert ihre Arbeit.
„Gut. Mit kleinen Mängeln.“
Gelinka geht sofort zu Mascha und fragt, was der reklamiert.
„Der reklamiert immer. Aus Gewohnheit.“