
Die zwei Frauen reagieren erst mal nicht. Sie essen. Etela bekommt immer vier Frühstückseier. Die Köche haben sich darauf eingerichtet. Gita aß immer zwei und Etela auch.
Der Hausgast verabschiedet sich. Sehr wortreich. Die zwei Frauen nicken ihm freundlich zu.
Karinka beobachtet, wie Etela das Ei isst. Sie klopft mit dem Löffel die Spitze. Mit ihren Fingern zupft sie ein Loch durch die gesplitterte Schale. Jetzt schält sie die Spitze frei. Sie nimmt dem Löffel. Taucht ihn in etwas Salz und sticht sich vorsichtig die erste Kostprobe vom Ei ab. Das Ei ist gut gelungen. Das Gelbe ist schön flüssig.
„Ist das dein morgendliches Sperma?“, fragt Karinka.
Die Zwei lachen köstlich.
„Die Prozedur erinnert mich an Etwas“, fügt Karinka zu.
„Jahrelanges Training“, antwortet Etela und lacht mit vollem Mund. Das Eigelb zeigt sich auf ihren Lippen. Karinka küsst es ab.
„Du Ferkel!“
„Wir können uns noch etwas frisch machen. Bis zum Personalessen ist noch reichlich Zeit.“
„Das frisch Machen meinst du?“
Karinka dreht die Zunge über ihre Lippen. Die Zwei nehmen die Brötchen mit.
„Wir haben selten so schöne Möglichkeiten“, sagt Etela.
Offensichtlich scheint es in der Hauptsaison etwas strenger zu werden. Die Zeit der Nachtruhe verkürzt sich erheblich. Etela gesteht ihr, im Sommer kommt noch die Terrasse dazu. Und dort geht es sehr lange. In dieser Zeit hilft Clara mit im Stübele. Bei Jarosch.
„Die Zwei haben etwas zusammen“, gesteht Etela – Karinka.
„Und Hubertus?“
„Das hörst du bei Gelegenheit im Zimmer von Lina.“
„Alle Drei?“
„Das weiß ich nicht.“
„Aber Ella und Sofia werden doch sicher nicht aus dem Zimmer gehen.“
„Das bezweifle ich auch.“
„Oh. Dann ist ja Hubertus gut versorgt.“
„Ella sagt, Hubertus hätte ein schönes Thermometer.“
„Ella kam mir schon auch etwas fiebrig vor.“
„Wie meinst du das?“
„Ella wirkt etwas zerstreut. Ihr fällt ziemlich Viel aus der Hand. Sie ist auch etwas hyperaktiv.“
„Du musst sie mal beobachten, wenn sie die Wäsche sortiert. Die Familienwäsche.“
„Was ist da Besonderes?“
„Sie riecht immer an der Unterhose vom Chef.“
„Nein!“
„Beobachte das mal.“
Etela und Karinka sind in ihrem Zimmer angekommen. Bei den Zimmermädchen hören sie ein Stöhnen.
„Wie scheint, ist Hubertus da.“
„Jetzt würde ich gern im Wäscheschrank stehen“, sagt Karinka.
„Ella wirkt immer unberührt. Fast abweisend.“
„Ella muss ich schon über ein Jahr nicht mehr trösten“, bedauert Etela.