Heute gibt es mal etwas einfache Montagsbildung von Gen. Stalin

Die auf Sklaverei beruhende Gesellschaftsordnung ist unter modernen Bedingungen ein Unsinn, eine widernatür­liche Dummheit. Die Sklaverei unter den Bedingungen der sich zersetzenden Urgemeinschaft ist eine völlig verständ­liche und gesetzmäßige Erscheinung, weil sie im Vergleich
mit der Urgesellschaft einen Schritt vorwärts bedeutet.
Die Forderung der bürgerlich-demokratischen Republik war unter den Bedingungen der Existenz des Zarismus und der bürgerlichen Gesellschaft in Rußland, sagen wir im Jahre 1905, eine völlig verständliche, richtige und revolutionäre Forderung, denn die bürgerliche Republik bedeutete damals
einen Schritt vorwärts. Die Forderung der bürgerlich-demo­kratischen Republik ist für unsere gegenwärtigen Bedin­gungen in der Sowjetunion eine unsinnige und konterrevolu­tionäre Forderung, denn im Vergleich mit der Sowjetrepu­blik wäre die bürgerliche Republik ein Schritt zurück.
Alles hängt ab von den Bedingungen, von Ort und Zeit.
Es ist verständlich, daß ohne ein solches historisches Heran­gehen an die gesellschaftlichen Erscheinungen die Existenz und die Entwicklung einer Wissenschaft von der Geschichte unmöglich ist, denn nur ein solches Herangehen bewahrt die historische Wissenschaft davor, in ein Chaos von Zufällig­keiten und in einen Haufen unsinnigster Irrtümer verwandelt
zu werden.
Ferner. Wenn die Welt sich in ununterbrochener Be­wegung und Entwicklung befindet, wenn das Absterben des Alten und das Hcranwachsen des Neuen ein Entwicklungs­gesetz ist, so ist es klar, daß es keine »unerschütterlichen«
gesellschaftlichen Zustände, keine »ewigen Prinzipien« des Privateigentums und der Ausbeutung, keine »ewigen Ideen« der Unterwerfung der Bauern unter die Gutsbesitzer, der Arbeiter unter die Kapitalisten mehr gibt.
Also kann man die kapitalistische Ordnung durch die sozia­listische Ordnung ersetzen, ebenso wie die kapitalistische Ord­nung seinerzeit die Feudalordnung ersetzt hat. Also darf man sich nicht auf diejenigen Schichten der Ge­sellschaft orientieren, die sich nicht mehr entwickeln, auch wenn sich im gegenwärtigen Augenblick die vorherrschende Kraft darstcllcn, sondern muß sich auf diejenigen Schichten orientieren, die sich entwickeln, die eine Zukunft haben, auch wenn sich im gegenwärtigen Augenblick nicht die vorherr­schende Kraft darstcllcn.

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