
Nachdem wir das ganze Jahr unsere Balkonernte eingezuckert und püriert haben, werden wir uns jetzt der Herstellung von Sirup widmen.
Unsere Winter in den Alpen kennzeichnen sich durch eine ziemlich trockene Luft. Mit einer elektrischen Heizung verstärkt sich dieser Effekt noch besonders.
Wir sind also angehalten, etwas mehr zu trinken. Die Luftbefeuchtung zusammen mit der Heizung ist nach der Verzwanzigfachung der Strompreise, wirtschaftlich nicht mehr leistbar. Wir liefern natürlich unseren überschüssigen Strom an unsere Freunde an der Ostfront – Heil.
In kalten Wohnungen verdunstet Wasser auch besonders schlecht. In dem Sinne, haben wir uns auf das Saufen eingeschworen. Wer weiß, ob wir das unseren Freunden an der Ostfront – Heil nicht auch noch liefern müssen. Wir müssen uns also auf das Verstecken unserer Früchte im unterirdischen Bereich des Gartens vorbereiten.
Nachdem wir uns nun das Laub unserer Balkonernte in die Zigaretten stopfen, werden wir uns die Früchte hinter die Binde gießen.
Aus den restlichen zwei Litern Fruchtkonzentrat werden nach der Bearbeitung etwa vier bis fünf Liter Sirup naturtrüb. Wir könnten das Ergebnis zwar auch filtern oder klären. Aber darauf verzichte ich. Schließlich benötigen wir auch etwas Festes im Magen. Auch, wenn es nicht besonders lange im Magen verbleibt.
In unser Fruchtkonzentrat hatte ich schon Zitrone mit eingearbeitet. Die Zugabe beim Sirup kochen ist deshalb nicht notwendig.
Beim Aufkochen können wir noch etwas Zucker dazu geben, falls notwendig. Beachten Sie bitte, der Sirup muss entschäumt werden. Wir entschäumen aber nicht chemisch, sondern mit einer Schaumkelle oder einem Sieb. Der Schaum bildet sich an der Oberfläche des Topfinhaltes. Sie müssen also nicht suchen; nur schnell sein. Auch Früchte bilden ein Eiweiß. Das behindert die Konservierung erheblich und verkürzt die Lebensdauer des Sirups.
Beim Entschäumen entfernen wir leider auch ein paar Ballaststoffe. Aber, in Notzeiten sind wir vielleicht dankbar dafür. Damit verbleibt die zu uns genommene Nahrung einen Tag länger im Magen- und Darmtrakt. Der Vorteil ist, ein Hungergefühl stellt sich etwas später ein. Eine volle Wanne schreit selten nach Fressen.
Da wir nur auf 19 Grad heizen, steht nicht zu befürchten, im Wohnzimmer ins Schwitzen zu geraten. Schwitzen ist beim Mangel an Ballaststoffen die Ursache für einen schleichenden Stuhlgang. Der führt nicht selten zu dicken Wangen wegen des Druckes, den Sie dabei aufbauen müssen. Unsere Gestapo könnte jetzt bei Kontrollen denken, sie würden zu viel fressen. Und das geht gar nicht. Das Fressen muss an die Ostfront – Heil für unsere Helden.
Und jetzt noch eine kleine Empfehlung außerhalb unserer Kochratschläge.
Falls Sie vorhaben, am Haus Reparaturen durchzuführen, wäre es vielleicht angebracht, sich mit etwas Zement zu bevorraten. Beachten Sie die Aussagen diverser Kreaturen, die sich für die volle Unterstützung unserer Freunde – Heil an der Ostfront aussprechen. Bunker und getroffene Waffenschmieden benötigen natürlich diesen Baustoff. Die Zutaten müssen wir uns leider auch an der Ostfront – Heil klauen. Sie wollen doch sicher nicht die Gebeine Ihrer Familienmitglieder im Häuschen verbauen.